Detlef Mix ist Bienenfachmann, Slam-Poet und Autor tiefgründiger Texte. Humorvoll vorgetragen könnten solche Themen besser aufgenommen werden, ist er sich sicher. Schon in seiner Jugend hat Detlef Mix immer wieder Texte geschrieben. Auch seinem Lehrer war sein Talent zur Satire aufgefallen. Inzwischen ist er Autor eines viel beachteten Sachbuchs von Gedichten und Prosatexten. Zuletzt hat der Schwarzwald-Einwanderer mit westfälischem Migrationshintergrund, im „Alten Engel“ in Urberg aus seinen satirischen Gedichten und Prosatexten gelesen.

Der Wortakrobat und Sprachbändiger hat bereits verschiedene Bücher über die medizinische Verwendung von Bienenprodukten geschrieben, und passenderweise (nomen est omen) wohnt er seit dem Jahr 2010 in Immeneich. Immer wieder flicht er in seinen Lesungen gerne auch Anekdoten und Kommentare zur Entstehung seiner Texte ein, so dass es lohnenswert erscheint, einen genaueren Blick in seine Künstlerwerkstatt zu werfen.

Lehrer entdeckt Talent

Er habe schon in der Schule immer wieder sporadisch Texte geschrieben, erinnert sich Mix, und angesichts einer benoteten Strafarbeit vom Lehrer, der wohl sein Talent zur Satire entdeckte, den Kommentar zu hören bekommen, er solle doch vielleicht zu den „Stachelschweinen“, einem Kabarett in Berlin, gehen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und diversen beruflichen Stationen ging er auf die Anregung eines befreundeten Heilpraktikers ein, selbst ebenfalls diese Ausbildung zu absolvieren. Detlef Mix war auch einige Zeit selbständig als Heilpraktiker tätig und wurde dann durch eine Kollegin zum Schreiben animiert. Sein Honigbuch, im Jahr 2006 in der Reihe „Hausapotheke“ erschienen, wurde mit zwölf Auflagen, diversen Lizenzausgaben und Übersetzungen zum Renner, er gelangte zum Ruf des Honigsachverständigen, als der er dann auch einige Jahre arbeitete. Im kommenden Jahr soll das Standardwerk aktualisiert wieder neu aufgelegt werden. Wie schon beim Honigbuch, so gehen auch seine dichterischen Werke zu allermeist auf spezielle Anregungen und konkrete Anlässe zurück. Nach der Veröffentlichung seines ersten Buches nahm ihn ein befreundeter Arzt zu einem Poetry-Slam mit, bei dem dieser selbst auftrat. Detlef Mix nahm ein von ihm verfasstes Akronym über Wörter mit dem Anfangsbuchstaben „e“ zur Veranstaltung mit, meldete spontan vor Ort seine Teilnahme an, und erzielte den Gruppensieg. „Scheu vor der Bühne habe ich keine“, sagt er dazu lapidar. Mehrfach beteiligte sich Detlef Mix in den Folgejahren an Poetry-Slams, ohne richtig in der Szene Fuß zu fassen, aber auch ohne sich wirklich darum zu bemühen.

Ohne lange Vorbereitung

In Aschaffenburg hatte er sich mit einigen weiteren Autoren zusammengetan. Auch dort entstanden seine Texte meist sehr kurzfristig, etwa zum Treffen in einer Buchhandlung anlässlich des Welttages des Buches am 23. April, zu dem er seine „Artgerechte Buchhaltung“ schrieb. Auch an Anfragen zur Laudatio bei Vernissagen erinnert sich Detlef Mix in Urberg, die er innerhalb von zwei Tagen zu Papier brachte. Eher satirisch untermalt als von großem Kunstverstand geprägt seien diese Texte, meint er frotzelnd, aber er lege doch Wert darauf, nicht nur so „rumzublödeln“, erklärt er weiter. Seine Texte sollten schon einen gewissen Tiefgang haben, er sei indes der Überzeugung, dass gerade auch ein ernstes Thema, humorvoll vorgetragen, schneller und sicherer aufgenommen werde.

Seine Programmvorstellung bei Lesungen lautet gemeinhin „Lesen, bis der Arzt kommt“. Bunt gemischt trägt er vor, was im Laufe der Zeit entstanden ist. 2011 hatte Conrad Schierenberg ihn zu seinem Lyrik-Abend im Haus des Gastes in St. Blasien eingeladen. 2012 und 2013 durfte Mix diesen dann selbst organisieren. Noch im vergangenen Jahr beratschlagten beide, ob sie diese Veranstaltung nicht wieder aufleben lassen sollten. Im Juni standen sie noch in der Klosterschüer Ofteringen auf der Bühne. Bei Detlef Mix ist der Name Programm. „Der Mix macht‘s“, lautet seine zweideutige Formulierung, genau die Zweideutigkeit, die seine Art zu Schreiben wunderbar charakterisiert.