Dachsberg „Haus Abendsonne“: So nennt sich die Wohngemeinschaft einer ehemaligen und in die Jahre gekommenen Schauspieltruppe. Finanziell sind die erfahrenen Mimen nicht gerade gut gestellt, weshalb sie im ruhestandsreifen Alter nun weiter mit Theateraufführungen Geld verdienen wollen.
Das erweist sich zunächst als wenig realistisch. Um ihren Lebensherbst dennoch zu finanzieren, schlägt die Senioren-WG im Verlauf der Handlung einen nicht ganz legalen Weg ein. Nach Irrungen und Wirrungen geht es für die Gruppe am Ende aber doch gut aus – mehr über das Stück möchte Autorin Karin Steinebrunner vor der Premiere nicht verraten. Mit „Haus Abendsonne“ greift sie humorvoll ein aktuelles gesellschaftliches Thema auf: die Tatsache, dass heutzutage viele Menschen im Rentenalter auf einen Zuverdienst angewiesen sind und zu diesem Zweck passende Lösungen finden müssen, um ihren Lebensherbst aus eigener Kraft auskömmlich zu finanzieren. „Der Rollenbesetzung bei diesem Stoff kommt es zugute, dass einige unserer Mitspieler selbst im fortgeschrittenen Alter sind und sich in die Personen des Theaterstücks entsprechend gut einfühlen können“, erläutert Karin Steinebrunner.
Von der Corona-Zeit abgesehen, schreibt sie seit zehn Jahren alljährlich ein Theaterstück für die Kohlenmeilertage und führt selbst Regie. Dabei kann sie sich auf ihre rund achtköpfige Kerntruppe verlassen. Die meisten Mitglieder leben in Umlandgemeinden. Die Gruppe führt während dem Jahr von Karin Steinebrunner geschriebene kleinere Stücke auf, etwa im „Alten Engel“ in Urberg oder in den Pfarrhäusern von Görwihl und Herrischried. Die Proben finden meist im ehemaligen Gasthaus Hirschen in Wolpadingen statt.
Anlässlich der Kohlenmeiler-Theaterabende kommen zur Kerntruppe auch Dachsberger Akteure hinzu, im letztjährigen Stück „Der Liebestrank“ waren zudem Musiker aus Dachsberg und der Region in die Handlung eingebunden.
Zur Tradition geworden ist inzwischen die Teilnahme des ehemaligen Ibacher Bürgermeisters Helmut Kaiser und des Dachsberger Hauptamtsleiters Markus Schlegel, der in diesem Jahr allerdings aus persönlichen Gründen pausiert. Neu im Team ist seit diesem Jahr der Dachsberger und Ibacher Bürgermeister Stephan Bücheler. Auch Karin Steinebrunner wird in einer Rolle auf der Bühne zu sehen sein.
Angefangen hatte alles 2014. Damals hatte Steinebrunner mit der Köhlerjugend Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ als Theaterstück inszeniert. Ihr erstes größeres, für Dachsberg damals noch gemeinsam mit Ursula Seeherr geschriebenes Theaterstück wurde 2016 anlässlich des Jubiläums zur urkundlichen Ersterwähnung einiger heutiger Dachsberger Ortsteile vor 750 Jahren aufgeführt, es hieß „Dachsberger Geschichte(n)“.
Aufführungstermin: Freitag, 8. August, im Festzelt beim Sportplatz in Wolpadingen; Beginn ist um 20¦Uhr, Einlass ab 19¦Uhr. Vor und nach der Vorstellung bewirtet die Frauengemeinschaft Hierbach die Gäste.