Der Gemeinderat Dachsberg hat kürzlich eine Firma besichtigt, die bislang kaum in Erscheinung getreten ist, obwohl sie seit einigen Jahren in Vogelbach ansässig ist. Die Troki-Manufaktur ist auf getrocknete Lebensmittel in Bioqualität spezialisiert und arbeitet mit den Caritas-Werkstätten Schönberg zusammen.
Maria Abbate und Robert Witlake sind Diplomagraringenieure. Sie entwickelten 2007 mit dem Institut für Agrartechnik der Universität Kassel ihre ersten Produkte. Ihre luftgetrockneten Süß- und Sauerkirschen haben sie zuerst regional, dann überregional vermarktet. Im Lauf der Zeit erweiterten sie ihr Sortiment an Trockenfrüchten, ergänzten es durch Gemüse und Bio-Gerichte nach eigener Rezeptur. Diese seien naturbelassen, ohne Zusatzstoffe und schonend luftgetrocknet.
2011 verlagerten sie ihren Standort nach Breisach. Mit der Verarbeitung von saisonalen Überschüssen oder Obst und Gemüse mit optischen Mängeln wirken sie der Lebensmittelverschwendung entgegen. Die Zusammenarbeit mit den Freiburger Caritas-Werkstätten läuft seit 2013. Dort werden Früchte getrocknet und ein Großteil der Produkte eingepackt und etikettiert. Seit 2016 haben Abbate und Witlake dort eine Trocknungsanlage installiert, sodass Äpfel von regionalen Streuobstwiesen vor Ort getrocknet und verpackt werden können. „Die Zusammenarbeit mit den Werkstätten ist eine tolle Win-Win-Situation“, sagt Witlake. So schnell wie kaum eine andere Institution könnten die Werkstätten auf eine veränderte Auftragslage eingehen, mal mehr, mal weniger Personal bereitstellen.
2015 zog das Paar auf den Dachsberg. „Das Haus in Breisach war noch nicht optimal für unseren Bedarf“, erklärt Abbate und in ein Industriegebiet wollten sie ihre Arbeitsstätte nicht verlagern. Passend zu ihrer Arbeit, sei der Umbau eines alten Hofs ihr Traum gewesen. Diesen haben sie in Vogelbach verwirklicht. „Im verlassenen alten Stall hingen sogar noch die Namensschilder der Kühe, die dort zuletzt gehalten worden waren“, erinnert sie sich lächelnd.
In Vogelbach erledigt Abbate die Büroarbeit, Witlake ist für die Rezepturen zuständig. Das Abfüllen der Trockengerichte erledigt er in Handarbeit, seine Tagesproduktion liegt etwa bei 300 Packungen. Daneben bereitet ihnen das Ausprobieren und Perfektionieren neuer Gerichte große Freude. Dabei schöpfen sie aus der großen Palette ihrer Kräuter, auch seltene Getreide- und Gemüsesorten kommen zum Einsatz, wie die alte Alblinse. Mehr als 30 Gerichte sind erhältlich, das jüngste ist eine Bündner Gerstensuppe, dazu etliche Pilz-, Obst- und Gemüsesorten, insgesamt rund 110 Produkte. Die Vermarktung läuft über unterschiedliche Schienen und Partner, wie etwa Bauernläden oder Bioanbieter, man kann die Produkte aber auch im Internet bestellen oder direkt vorbeischauen.