Dogern – Zum Unternehmerstammtisch der Gemeinde Dogern kamen sehr viele Gewerbetreibende aus dem Ort, um von Bürgermeister Fabian Prause über die Gemeinde Informationen zu aktuellen Themen zu erhalten und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Vor allem die momentan angespannte finanzielle Lage der öffentlichen Kassen hat auch auf Dogern Auswirkungen. Allein der Zensus (Volkszählung) ergab bei den Einwohnerzahlen ein Minus von 45 Personen.
Damit verbunden fehlen der Gemeinde 750.100 Euro. Schwer belastet die Gemeindekasse die im laufenden Jahr notwendigen Gewerbesteuerrückzahlungen von mehr als zwei Millionen Euro. Massive Verschiebungen bringe die Grundsteuerreform mit sich, weshalb sich der Gemeinderat mit einer Anpassung des Hebesatzes beschäftigen müsse, so Fabian Prause. Erfreulich sei, dass man sich beim Kindergartenneubau immer noch im Kostenrahmen bewege.
Wartelisten sind zu bearbeiten
Es sei zu hoffen, dass dies bis zum Einzug Ende des Jahres 2025 immer noch so sei und die veranschlagten 6,79 Millionen Euro nicht überschritten werden. Mit 4,36 Millionen fremdfinanziert hat die Gemeinde das Neubaugebiet „Obere Hatteläcker II“, wofür für die Platzvergabe immer noch Wartelisten abgearbeitet werden. Im Bereich „Breitmatten“ am östlichen Ortseingang südlich der Hauptstraße werden durch einen Bauträger 32 barrierefreie Wohnungen und möglicherweise im nördlichen Teil der Bebauung ein Café entstehen.
Problematisch ist für die Gemeinde Dogern laut Bürgermeister Fabian Prause, als Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft mit Waldshut-Tiengen entsprechende Gewerbeflächen anbieten zu können, um das Abwandern von Gewerbetreibenden zu verhindern und mögliche Neuansiedelungen zu ermöglichen. Ob dies mittelfristig im Gewerbegebiet „Ruchen“ so sein könnte, ist noch völlig offen, wenn schon Überlegungen hierzu im Gange sind.
Vor der Realisierung steht die Werkstatthalle der Firma Schleith, die bis zum Jahr 2027 bezugsfertig sein soll. Unerfreulich sei, so der Bürgermeister, die bauliche Entwicklung der Breitbandverlegung. Immer wieder komme es hier zur Ausbesserung von Schadstellen. Im Rahmen der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke werde den Bahnsteig nördlich des Rathauses abgerissen und in westlicher Richtung verlegt.
Bezüglich der Autobahn sei der von der Gemeinde Dogern in Auftrag gegebene Lärmaktionsplan in Arbeit. Außerhalb der gemeindlichen Zuständigkeit wird es zum Bau der Wasserstoffpipeline vornehmlich auf Privatgrundstücken kommen. Eine Veränderung der Ortsmitte brächte massive Veränderungen. Dies sei momentan finanziell für die Gemeinde nicht zu schultern. Das über eine Postschließung kursierende „Gerücht“ kenne Fabian Prause nicht.
Lebendig wurde die Diskussion über den Fortbestand des Werbeturms. Diesen hatte die Gemeinde Dogern von der Handels- und Gewerbegemeinschaft Dogern übernommen. Grundsätzlich sei diese bereit für die Bewirtschaftung. Es sollen ordentliche Strukturen geschaffen werden, die Benachteiligungen oder Bevorzugungen ausschließen, so Prause, der ankündigte, im kommenden Jahr hierfür eine Regelung vorzulegen. Er habe eine Wiederbelebung der Handels- und Gewerbegemeinschaft Dogern immer noch als Ziel.