Mit einer Petition wollen sich Oberwihler Bürger gegen den möglichen Bau von Windkraftanlagen auf dem Hoheneck wehren. Darüber informierte eine Gruppe bestehend aus Gerhard Krug, Bernd Kaiser, Ralf Albiez, Herbert Siebold und Björn Winkler an einer Infoveranstaltung am Freitagabend im Sportheim Oberwihl.
Die an den Regionalverband Hochrhein-Bodensee gerichtete Petition „Finger weg vom Hoheneck“ hätten vor einer Woche 90 Personen unterzeichnet, berichtete Ralf Albiez, Tendenz steigend. „Wenn man nichts tut, ändert man nichts“, brachte es Björn Winkler, Gemeinderat aus Oberwihl, auf den Punkt. Rund 100 Personen nahmen an der Versammlung teil, die Mehrheit kam aus Oberwihl.

Die Forderung der Initianten der Petition: Keine Windkrafträder auf dem Hoheneck und damit keine gesundheitliche Belastung der Anwohner, mindestens jedoch 1000 Meter Abstand zwischen Windkrafträdern und den nächsten Wohngebäuden. Diesen Abstand hatte der Görwihler Gemeinderat bereits im September 2024 auf Anregung von Norbert Lüttin eingefordert.
Alternativfläche ist wohl vom Tisch
Dessen zweiter Vorschlag, eine Waldfläche nördlich von Hartschwand als alternative Vorrangfläche einzubringen, sei jedoch vom Tisch, berichtete Lüttin am Freitag. „Das Regierungspräsidium Freiburg möchte Abstand nehmen von der Alternative“, so Lüttin – dies, obwohl seiner Ansicht nach „kein Schutzgebiet direkt betroffen ist“. Sein Fazit: „Wir müssen davon ausgehen, dass das Hoheneck als Vorrangfläche ausgewiesen wird.“ Er glaube auch nicht, dass der Regionalverband auf die Abstandsforderung von 1000 Meter eingehen werde. Aber, so Lüttin: „Wir können zeigen, dass wir nicht einverstanden sind.“
Auch Laufenburger Fläche wird abgelehnt
Ernst werde es, wenn der zweite Entwurf zur Offenlage komme, erklärte Lüttin. Ähnlich Gerhard Krug: „Es ist noch nichts entschieden, es ist noch am Kochen.“ Krug gab sich zuversichtlich, dass die zweite Vorrangfläche „Regesbrunnen“ südwestlich von Oberwihl auf Laufenburger Gemarkung „weg kommt“. Diese wäre „die größte Belastung fürs Dorf“, sagte Krug.
Ohne Vorrangflächen könnten Windräder überall gebaut werden
In die Kritik der Versammlung geriet der Umstand, dass bereits Vorverträge von Privatpersonen mit einem Investor, der auf dem Hoheneck Windkraftanlagen bauen möchte, abgeschlossen worden sein sollen. Allerdings, so Gemeinderat Christian Denz: „Es kann kein Windrad gebaut werden, wenn niemand sein Land dafür hergibt.“ Denz warnte aber auch davor, dass, sollte die Gemeinde Görwihl keine Vorrangfläche ausweisen, „überall Windräder hingestellt werden können, da sie privilegiert sind“.
Das Ziel der Versammlung fassten die Initiatoren der Petition so zusammen: Die Bewohner von Oberwihl vor Einflüssen wie Schlagschattenwurf und Geräuschimmissionen zu schützen sowie den Werteverlust der Immobilien im Dorf durch Windräder zu verhindern. Bernd Kaiser nannte einen Werteverlust „von 20 Prozent aufwärts“. Dies mit Blick auf möglicherweise 270 Meter hohe Anlagen. „Das sind Klötze, die in der Gegend stehen“, sagte Kaiser.