Görwihl hat einen dritten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 29. Januar. Nach Amtsinhaber Carsten Quednow (51) und dem Donaueschinger Hauptamtsleiter Mike Biehler (40) hat am Mittwoch auch Daniel Stiller (32) seine Bewerbungsunterlagen auf dem Rathaus eingereicht. Der Monteur ist Görwihler und in mehreren Vereinen aktiv. 2019 hat er für den Gemeinderat kandidiert, verpasste aber den Einzug in das Gremium.
Mit Stiller kandidiert ein Vereinsmensch
Stiller kann ein beachtliches ehrenamtliches Engagement vorweisen: Beim Schwarzwaldverein Görwihl ist er Mitglied im Vorstand und als Wegewart aktiv. Im Verein Aktiver Hotzenwald ist er stellvertretender Vorsitzender und war Projektleiter bei der Realisierung des im Mai eröffneten Fitness-Parcours Görwihl. Beim SV 08 Laufenburg ist Stiller in der Abteilung Gewichtheben, Jugendleiter, Kampfrichter und Aktiver.
Er wolle als Bürgermeister bürgerschaftliches Engagement wieder mehr zum Tragen kommen lassen, sagte Stiller im Gespräch mit unserer Zeitung zu den Beweggründen für seine Bewerbung: „Wenn man Ehrenamt und Kommunalpolitik zusammenbringt, dann beginnt bürgernahe Politik.“ Als Beispiel nannte er die Arbeit des Aktiven Hotzenwald, der 20.000 Euro aus dem Förderprogramm Leader nach Görwihl geholt habe und mit dem Fitness-Parcours ein sinnvolles Freizeitangebot geschaffen habe. Ähnlich sei es in der Nachbargemeinde Herrischried bei der Freizeitanlage Stehlesee gewesen.
Daniel Stiller: „Görwihl hat nach und nach abgegeben“
In Görwihl sei es in den vergangenen Jahren eher rückwärts als vorwärts gegangen. „Früher waren wir die Hotzenwald-Metropole, haben aber nach und nach abgegeben“, sagt Stiller und zählt auf: die weiterführende Schule, Gewerbe, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Ärzte. „Das will ich zurückholen. Denn das macht die Lebensqualität einer Gemeinde aus.“
Zentral sei die Förderung des Gewerbes, so Stiller. „Wenn jemand in einer Gemeinde einen Arbeitsplatz hat, kann er da auch wohnen, kauft er dort ein, schickt seine Kinder da auf die Schule.“ Auch der Tourismus müsse ausgebaut werden, denn auch er bedeute für die Gemeinde Einnahmen und Arbeitsplätze.
Konkrete Vorschläge, wie er das erreichen will, wollte Stiller noch nicht machen. „Da will ich den Spannungsbogen noch aufrechterhalten.“ Er kündigte aber an, die Bürger über Flyer und eine Homepage, die in den nächsten Tagen freigeschaltet werde, über sich und seine Ziele zu informieren. Vor allem werde er das Gespräch mit Bürgern, Vereinen und Gewerbe suchen.
Stiller kandidierte 2019 auf der Liste der Freien Wähler für den Gemeinderat. „Leider habe ich es knapp nicht geschafft.“ Im Unterschied zu Bürgermeister Quednow sei er kein Mitglied bei den Freien Wählern, sondern trete als Unabhängiger an, sagte Stiller.
Die Bewerbungsfrist für die Bürgermeisterwahl endet am 2. Januar 2023, Punkt 18 Uhr. Bis dahin können sich noch weitere Kandidaten um das Amt bewerben.