Grenzach-Wyhlen – Die Lärmschutzwand entlang der Bahnlinie zum Schutz der Bewohner im künftigen Wohngebiet „Kapellenbach-Ost“ wird für rund 800.000 Euro aus Beton erstellt. Das Bauwerk wird damit im Vergleich zu einer Holz- oder Aluminiumwand etwa 150.000 Euro teurer.
Begründet wird diese Entscheidung, die der Technische Ausschuss bereits im Januar getroffen hat, mit einer größeren Langlebigkeit von Beton, auch würden bei diesem Baustoff weniger Kosten für die Erhaltung entstehen. Beton sei im Gegensatz zu Aluminium gut recyclebar und könne mit Rankpflanzen begrünt werden, wie Bauamtsmitarbeiterin Christin Biermann ausführte. Die Bepflanzung sah sie gleichzeitig als eine gute Präventionsmaßnahme gegen Graffiti-Schmierereien an der Wand. In der Märzsitzung des Technischen Ausschusses ging es nun vor allem um die Möglichkeit, entlang der Lärmschutzwand eine Photovoltaikanlage (PV) zu installieren, wie es Ulrike Ebi-Kuhn (CDU) im Januar vorgeschlagen hatte. Biermann sprach von zwei möglichen Varianten: einer vorgehängten oder einer halb aufgeständerten PV-Anlage. Dafür wünscht sich die Gemeinde einen Investor. Bedenken der Bahn gegen das Vorhaben gibt es nach bisherigen Erkenntnissen keine.
Katharina Nobs (Grüne) bemerkte, dass eine Wirtschaftlichkeitsprüfung bisher nicht gemacht worden sei. Auch befürchtete sie eine Verschattung durch vorbeifahrende Züge. Nobs fragte zudem, wer den geplanten Bewuchs später zurückschneiden werde. Sie sprach sich klar für eine im Winkel von etwa 33 Grad aufgeständerte PV-Anlage aus. „Interessenten müssten eine solche Investition nun für sich durchrechnen“, sagte Katja Schäfer (SPD). Auch sie war der Meinung, dass das Vorhaben nur mit einem Investor gelingen kann. Eine Bepflanzung gegen Schmierereien wurde von Heinz Intveen (SPD) begrüßt. Er wies darauf hin, wie furchtbar die Lärmschutzwände an der Bahnlinie nach Freiburg aussähen und wollte eine Bepflanzung deshalb schnell haben.
Weitgehend einig war sich das Gremium, dass die Fläche entlang der Bahnstrecke großes Potenzial für eine zusätzliche PV-Nutzung biete. Aaron Gössler (Grüne) wünschte sich generell eine Erfassung potenzieller Flächen für eine Doppelnutzung auf dem Gebiet der Gemeinde Grenzach-Wyhlen.