Grenzach-Wyhlen – Nun ist endgültig der Weg frei: Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg gab am Donnerstag bekannt, dass der Energieversorger Naturenergie schon vor der endgültigen Genehmigung seitens der Behörden mit dem Erweiterungsbau der Power-to-Gas-Anlage am Wyhlener Rheinkraftwerk beginnen darf. Laut RP darf die Anlage allerdings erst nach der endgültigen Genehmigung in Betrieb genommen werden. Die Behörde sei bei der Überprüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass die Voraussetzungen für einen vorzeitigen Baubeginn vorliegen, heißt es in der Mitteilung. Zum jetzigen Verfahrensstand gehe das RP davon aus, dass die Naturenergie Hochrhein „mit einer positiven Entscheidung am Ende des Genehmigungsverfahrens rechnen kann“. Daher wurde der vorzeitige Baubeginn genehmigt.
„Falls dies wider Erwarten nicht der Fall sein würde, müsste Naturenergie Hochrhein alle durch den Bau verursachten Schäden ersetzen und den ursprünglichen Zustand wiederherstellen“, stellt das RP allerdings klar. Naturenergie – ehemals Energiedienst – plant die Erweiterung der bestehenden Power-to-Gas-Anlage um fünf Megawatt, die Erhöhung der Speicherkapazität und vier zusätzliche Stellplätze zur Befüllung von Wasserstoff-Trailern. Der Antrag war Ende 2023 gestellt worden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Die Power-to-Gas-Anlage produziert durch Elektrolyse aus Wasser Wasserstoff. Der Bau der zweiten Anlage mit einer Leistung von fünf Megawatt soll nach aktuellen europäischen und deutschen Richtlinien erfolgen. Sie soll fünfmal leistungsfähiger sein als die bestehende. Die kommunalen Gremien hatten den Ausbau bislang befürwortet. Die Pläne hatten aber auch Kritik hervorgerufen. So hatte sich im Rat unter anderem die Bürgerinitiative Wasserkraftwerk am Altrhein zu Wort gemeldet und Bedenken gegen einen „weiteren Störfallbetrieb“ angemeldet. Diesen Sicherheitsbedenken stehen allerdings Gutachten entgegen, in denen die ausreichende Sicherheit belegt sei.