Grenzach-Wyhlen – Im Neubaugebiet Kapellenbach Ost in Grenzach-Wyhlen sollen auf drei Grundstücken Geschosswohnungsbauten entstehen. Für zwei davon reichten vier Bewerbergemeinschaften Vorschläge ein. Für das dritte Grundstück, auf dem ausschließlich Sozialwohnungen entstehen sollten, gab es keine Angebote, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt wurde. Projektleiterin Ulrike Mannsdörfer von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE), die aus Stuttgart per Video zugeschaltet war, führte dies darauf zurück, dass dieses Projekt in der vorliegenden Form für einen Investor wirtschaftlich nicht darstellbar sei. Sie schlug vor, hierfür den Grundstückspreis zu senken oder aber die Sozialbauverpflichtung aufzuheben.

Für die anderen Grundstücke wurde im Rahmen eines Architektenwettbewerbs unter dem Vorsitz von Eckart Rosenberger und unter Berücksichtigung der zuvor festgelegten Bewertungskriterien eine Rangliste der Angebote erstellt. Geachtet wurde dabei auf städtebaulich-architektonische Aspekte und das Nutzungskonzept mit einer Gewichtung von 50 Prozent, auf Nachhaltigkeit (30 Prozent), das Vermarktungs- und Realisierungskonzept (15 Prozent) und den angebotenen Kaufpreis (5 Prozent), erläuterte Mannsdörfer. Beim Kaufgegenstand 3 konnte sich der Investor Peter Gross Bau mit dem Architekturbüro Kauffmann Theilig & Partner aus Ostfildern durchsetzen. Zweiter wurde der Investor Trenova mit dem atelierAzwo aus Trossingen.

Beim Kaufgegenstand 4 konnte der Investor Ten Brinke mit der Stuttgarter Werkgemeinschaft HHK Plan die Jury am meisten überzeugen. Mannsdörfer lobte das freiwillige Bestreben des Anbieters, Sozialwohnungen zu bauen. Dies habe aber einen einfacheren Stil zur Folge: „Wer sozial baut, kann nicht aufwendig bauen.“ Zweiter wurde der Investor Strenger mit dem Stuttgarter Architekturbüro Steinhoff/Haehnel. Bürgermeister Tobias Benz sprach von guten Konzepten trotz schwieriger Marktlage. Nun sollen mit den erst- und zweitplatzierten Bewerbergemeinschaften weitere Sondierungsgespräche geführt werden.

Annette Grether (Grüne) erklärte, dass sich ihre Fraktion beim Kaufgegenstand 4 für die Sozialquote entscheiden werde und nicht für den Zweitplatzierten, der vor allem auch durch seine nachhaltige Holzhybridbauweise überzeugte. Tilo Levante (FDP) schlug vor, den Verkauf des Gegenstands 3 an den Verkauf des Gegenstands 4 mit den gewünschten Sozialwohnungen zu koppeln. Auch Alexander Drechsle (FW) wünschte sich die Berücksichtigung einer Bereitschaft zum Sozialwohnungsbau. Mannsdörfer hielt eine Änderung der Reihenfolge nicht für sinnvoll, da auf dem Grundstück 3 schon bald gebaut werden könnte, während bei Grundstück 4 frühestens 2026 die ersten Arbeiten beginnen könnten. Entscheidend sei, dass die Wohnungen gebaut würden. Unter der Voraussetzung, dass dem Rat die Vorschläge vor dem Abschluss der Verträge noch einmal zur Abstimmung vorgelegt werden, stimmte das Gremium den erweiterten Sondierungsgesprächen zu.