Christiane Sahli

Dem Plan eines Unternehmens, in Häusern ein Nahwärmenetz zu bauen, steht der Gemeinderat positiv gegenüber. Nun wurden auch die Bürger während einer Veranstaltung informiert. Bene Müller von der Firma Solarcomplex erläuterte das Konzept. In den kommenden Wochen soll die Bereitschaft der Häuserner Bürger zu einem Anschluss an ein Nahwärmenetz erkundet werden.

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Die Firma Solarcomplex verfüge über langjährige Erfahrungen in Sachen Wärmenetz und arbeite ausschließlich mit regenerativen Energien, sagte Bene Müller bei der Veranstaltung. Der Klimawandel sei kein abstraktes Phänomen, sondern finde vor der Haustür statt. Man sei aufgerufen, fossile Energien zurückzufahren und regenerative Energien vor der Haustür zu nutzen.

Kompaktes Ortsnetz begünstigt Plan

Nahwärmenetze, bei denen die Abnehmer von einer örtlichen Energiezentrale aus versorgt werden, seien laut Müller technologieoffen. Für die Wärmeerzeugung könne Biogas, Solarthermie, industrielle Abwärme, Geothermie, Brennstoffzelle (Wasserstoff) oder überschüssiger Netzstrom genutzt werden, betonte Müller die Vorteile des Wärmenetzes. Häusern sei aufgrund des kompakten Ortsbildes für ein Wärmenetz geeignet, erklärte Müller.

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Der Preis für die Nahwärme könne erst festgelegt werden, wenn die Zahl der Anschlussnehmer feststeht und die entsprechende Planung erfolgt ist, erklärte Bene Müller von Solarcomplex. Der durchschnittliche Wärmepreis bei den Nahwärmenetzen seines Unternehmens liege laut Aussagen von Bene Müller bei acht bis neun Cent je Kilowattstunde.

Nur für Häuser mit Zentralheizung

Die Hausanschlüsse (Hauptleitung, Abzweig, Anschlussleitung und Kernbohrung sowie Wärmeübergabestation und Einbindung) seien für die Anschlussnehmer kostenlos, die dem Unternehmen entstehenden Kosten schlügen sich vielmehr auf die Arbeitskosten nieder. Für Bürger, die sich noch nicht sofort für den Anschluss an ein Wärmenetz entscheiden wollen, zeigte Müller die Möglichkeit einer Vorverlegung ohne Wärmeabnahme auf, die Kosten hierfür sind allerdings von den Eigentümern zu tragen und liegen bei einer Vorverlegung auf das Grundstück bei rund 1500 Euro und bei einer Vorverlegung mit Hausanschluss bei 2500 Euro. Nur Häuser mit Zentralheizung können angeschlossen werden.

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Nicht zuletzt in Hinblick auf die Kosten empfahl Müller, die Verlegung der Leitungen für das Wärmenetz, so es denn gebaut werden sollte, mit weiteren Baumaßnahmen wie etwa Breitband, zu koordinieren. Bürgermeister Thomas Kaiser hatte bereits eingangs auf anstehende Maßnahmen wie den Anschluss des Gewerbegebietes Oberlehen an Kanalnetz und Straßensanierungen hingewiesen.

Ein Interessent hatte der Presse entnommen, dass, wie er sagte, bei anderen Netzen die Arbeitspreise zunächst niedrig gewesen seien, dann aber exorbitant stiegen. Das werde bei Wärmenetzen seines Unternehmens nicht passieren, da die Preise an die allgemeine Preissteigerung und an den bislang konstanten Hackschnitzelpreis gekoppelt seien.