Christiane Sahli

Seit dem vergangenen Montag können Kindergärten und Kindertagesstätten die Betreuung schrittweise in Richtung eines eingeschränkten Regelbetriebes ausweiten. Einige Kindergärten in der Region betreuen seither wieder 50 Prozent der Kinder, andere Einrichtungen wollen nachziehen. Grundsätzlich können im eingeschränkten Regelbetrieb 50 Prozent der genehmigten Kindergartenplätze belegt werden, sagte St. Blasiens Hauptamtsleiterin Silvia Huber. Die Kindergärten in der Region gehen ganz unterschiedlich mit der Situation um.

Häusern: Betreuung im Wechsel

Im Kindergarten „Villa Kunterbunt“ in Häusern werden seit Montag die Kinder in wöchentlichem Wechsel betreut, in der einen Woche kommt die eine Hälfte der Kinder, in der nächsten die andere Hälfte. Man habe von einem kürzeren Wechselrhythmus abgesehen, um die Infektionsgefahr zu minimieren, sagte Kindergartenleiterin Jutta Neisser.

Auf dem Weg zum Kindergarten herrscht Einbahnverkehr, Hin- und Rückweg sind mit Hütchen voneinander getrennt. Die Eltern dürfen den Kindergarten nicht betreten, bei den eintreffenden Kinder wird zunächst Fieber gemessen. Kinder mit Fieber oder Erkältungssymptomen dürfen die Einrichtung nicht besuchen. Die Gruppen bleiben streng getrennt, jedes Kind bekommt sein eigenes Arbeitsmaterial wie Schere, Stifte und Klebstoff. Die Anzahl des Spielzeugs wurde reduziert, Holz- und Stoffspielzeug weggeräumt.

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Die Kinder sind aber viel draußen, sagte Jutta Neisser. Die eine Gruppe hält sich auf dem Kindergartengelände auf, eine andere Gruppe wird im Wald beschäftigt, um den Kontakt der Kinder der verschiedenen Gruppe zu verhindern. Und die Krippengruppe hat ohnehin ein abgetrenntes Außengelände. Auf das Mittagessen muss derzeit verzichtet werden. Für die Kinder, die gerade „kindergartenfrei“ haben, haben die Erzieherinnen ein Beschäftigungsangebot mit Bastelanregungen, Fingerspielen, Arbeitsblättern, Turnanregungen, Hüpfspielen und vielem mehr zusammengestellt. „Wenn die Kinder das alles gemacht haben, sind sie 20“, sagte die stellvertretende Kindergartenleiterin Sabine Thoma scherzhaft.

Tagelang waren die Erzieherinnen damit beschäftigt, das Konzept zu erarbeiten. Man habe dabei aber keinerlei Hilfestellung bekommen, merkte Jutta Neisser kritisch an. Viele positive Rückmeldungen habe man von Seiten der Eltern bekommen, fuhr sie fort, sie seien froh, dass es im Kindergarten nun weitergehe. Den Kindern merke man aber an, dass etwas anders sei, ergänzte Thoma, sie seien anders als sonst, viel gebremster und ruhiger.

Dachsberg: Eingeschränkter Regelbetrieb

In einen eingeschränkten Regelbetrieb ist man auch im Kindergarten Sonnenquell auf dem Dachsberg eingestiegen, jeweils die Hälfte der Kinder werden im Wechsel von zwei und drei Tagen betreut. Im katholischen Kindergarten St. Georg in Dachsberg braucht man noch etwas Vorlaufzeit für die Organisation, da mehr Kinder angemeldet als Plätze vorhanden sind.

Bernau: Betreuung im Wechsel

In den eingeschränkten Regelbetrieb will man im Kindergarten St. Franziskus in Bernau voraussichtlich am 8. Juni einsteigen. Auch hier soll jeweils die Hälfte der Kinder in zwei- und dreitägigem Wechsel betreut werden. Man wolle alle Kinder, auch die, die keinen Anspruch hätten, betreuen, hieß es.

St. Blasien: Fast alle Plätze schon belegt

33 Plätze stünden im Kindergarten Arche Noah in St. Blasien zur Verfügung, von denen bereits 28 belegt seien, sagte Silvia Huber, einige Plätze müssen zudem freigehalten werden. Im Kindergarten „Spatzennest“ im Albtal mit 15 angemeldeten Kindern sind alle elf Plätze belegt. Sollte die Betreuung weiterer Kinder gewünscht werden, müsse über ein rollierendes System nachgedacht werden. Was die Kindergarten Menzenschwand betrifft, seien weitere Abklärungen mit dem Gesundheitsamt erforderlich, so Silvia Huber weiter.

Höchenschwand: Eingeschränkter Regelbetrieb und Kita-to-go

In der Kindertagesstätte Höchenschwand werden in den Notgruppen zwölf Kindern und darüber hinaus zehn der älteren Kinder in zwei Gruppen bis Pfingsten im eingeschränkten Regelbetrieb betreut, danach will man über eine Systemänderung nachdenken. Für Kinder, die zu Hause bleiben müssen, gibt es eine „Kita-to-go-Tüte“ mit zahlreichen Bildungsangeboten.

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