Häusern – Die Schluchseewerk AG will Kinder früh für Technik begeistern. Dafür zeigen sie Einblicke ganz nah an ihren Anlagen. Ausbildungsmeister Michael Mutter und der Auszubildende Jens Stoll nahmen so die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse der Grundschule Häusern mit zu einer Besichtigung des Inneren der Staumauer am Schluchsee und des Kraftwerkes Schwarzabruck.

Am Fuß der Staumauer gab es für die Kinder einiges zu erfahren: Es handelt sich um eine Gewichtsstaumauer, die so schwer ist, dass sie von alleine dasteht und dem Wasserdruck des Sees standhalte, erklärte Mutter. „Krass“, entgegnete eines der Kinder beeindruckt. Wenn das Wasser des Sees, 180 Millionen Kubikmeter, zu Tal laufen würde, bekämen auch die Schweizer nasse Füße, fuhr der Ausbildungsmeister fort und lachte. Die Kinder hatten viele Fragen: Zum Beispiel, wie viele Arbeiter die Mauer errichtet haben und ob sie während des zweiten Weltkriegs beschädigt wurde. Laut Mutter waren es tausende Arbeiter und auch die zweite Frage konnte er beantworten: „Das war nicht der Fall, denn sie wurde durch Flaks geschützt und tieffliegende Bomber wurden durch ein gespanntes Stahlseil ferngehalten.“ Im Inneren der rund 250 Meter langen und 65¦Meter hohen Staumauer, die an der Krone nur vier Meter, am Fuß aber rund 30 Meter breit ist, war es kalt und feucht in den zahlreichen engen Gängen. Für die Schüler muffelte es auch etwas.

„Frische Luft“, freute sich eines der Kinder, als es wieder nach draußen ging. Da gab es noch mehr zu sehen: ein Kleinkraftwerk. Eine behördliche Auflage sieht vor, dass eine bestimmte Menge Wasser der Schwarza zuzuführen ist, erklärte Michael Mutter. Auch dieses Wasser wird zur Stromerzeugung durch ein Kleinkraftwerk genutzt. Die auszubildenden Industriemechaniker hatten dafür das Wasserrad gebaut.

Sich die Staumauer einmal von innen ansehen zu können, sei besonders spannend gewesen, fanden Lotta und Miriam. „Wirklich krass, dass die Azubis das Wasserrad selbst gebaut haben“, sagte Anna. Und Matheus freute sich ganz besonders auf den Besuch des Kraftwerkes. Er und Lotta könnten sich eine Ausbildung beim Schluchseewerk gut vorstellen. Ihr Opa habe dort gearbeitet und immer viel über seine Arbeit erzählt, berichtete Lotta.

Auf Mitarbeitersuche

Gute Nachwuchskräfte zu gewinnen, wird immer schwerer. Daher bemühe sich die Schluchseewerk AG, schon früh Interesse für technische Berufe zu wecken, erklärte Mutter. Dabei setzt man schon bei Grundschülern an. Am Schuljahresende gibt es eine weitere Zusammenarbeit der Schule und des Unternehmens: Ein Tag, an dem Schüler neben weiteren Projekten unter Anleitung von Mitarbeitenden des Schluchseewerks praktisch arbeiten können.