In Häusern soll im Bereich des Naturfreundehauses ein Wildniscamp des Biosphärengebiets mit Stelzenhäusern, Unterstand und Waldklassenzimmer entstehen. In diesem Zusammenhang sollte auch ein Naturteich entstehen – diese Planungen wurden inzwischen umgesetzt, erläuterten der Geschäftsführer des Biosphärengebiets, Walter Kemkes, und die Projektverantwortliche Angelika Schwarz-Marstaller vor Ort.
Mit dem Wildniscamp will man jungen Menschen die Möglichkeit geben, den Schwarzwald in seiner Ursprünglichkeit zu erleben und die Natur zu allen Jahreszeiten kennenzulernen. Der Plan sieht vor, mehrere um einen Baum gruppierte Stelzenhäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten für jeweils fünf Personen zu errichten. Kochen und essen können die Übernachtenden in einem Unterstand mit Kochgelegenheit.
Ein Waldklassenzimmer in Form einer einfachen Holzhütte soll dort ebenfalls entstehen, hieß es bei dem Ortstermin mit Vertretern des Biosphärengebiets und der Gemeinde. Sanitäre Anlagen stehen im nahegelegenen Naturfreundehaus zur Verfügung, dieses bietet auch Rückzugsmöglichkeiten, etwa bei Gewittern.
Teich wird umgestaltet
Ein weiterer Baustein des Projekts ist die Umgestaltung des ursprünglich klassischen Feuerlöschteichs in einen Naturteich. Dieses Vorhaben wurde inzwischen umgesetzt. Geschaffen wurde eine Flachwasserzone, um Tieren, die sich im Teich ansiedeln, das Verlassen des Gewässers zu ermöglichen, erklärte Angelika Schwarz-Marstaller. Angepflanzt wurden einige Teichpflanzen wie gelbe Schwertlilie, Froschlöffel und Feuchtgräser. Die Pflanzung bezeichnete die Projektverantwortliche als Initialzündung, denn die Pflanzen vermehrten sich rasant, sagte sie. Im Übrigen will man den Teich der Natur überlassen und ihr die Chance geben, sich zu entwickeln. Inzwischen haben sich Bergmolche, Kaulquappen, und Wasserschnecken angesiedelt, auch Libellen wurden gesichtet. Folgen könnten Wasserkäfer, Bachflohkrebse, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven sowie die anderer Tierarten. Auch Fischarten sind möglich, wenn Fischeier im Gefieder von Vögeln mitgebracht würden, so Kemkes.
Eines war bei der Gestaltung wichtig: Der Erhalt als Feuerlöschteich. Aber selbst wenn im Ernstfall Wasser entnommen werden sollte, werden die Teichbewohner nicht auf dem Trockenen sitzen, betonte Kemkes. Mit der Spende eines Unternehmens von rund 3000 Euro, die bei der Besichtigung des fertigen Naturteiches symbolisch übergeben wurde, soll ein Zaun um das rund drei Meter tiefe Gewässer errichtet werden.
Zum Zeitplan der Errichtung des Wildniscamps: Im Sommer will man die weitere Realisierung des Projekts in Angriff nehmen, spätestens im Sommer 2024 sollen die Arbeiten fertiggestellt werden. Walter Kemkes zeigte sich aber optimistisch, dass man, wie er sagte, früher fertig werde.
Das Biosphärengebiet
- Definition: Wie das Biosphärengebiet Schwarzwald im Internet informiert, sind Biosphärengebiete Regionen, in denen das fruchtbare Miteinander von Mensch und Natur gefördert und weiterentwickelt wird. Ziel ist es, Kulturlandschaften, die wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur geworden sind, zu erhalten. Die Balance zwischen natürlichen Kreisläufen und Nutzung für eine regionale Wertschöpfung soll gefunden werden.
- Landschaft: Die Landschaft im Biosphärengebiet Schwarzwald zeichnet sich durch den häufigen Wechsel offener Wiesen und Weiden und artenreicher Wälder aus. Besonderheiten sind das Große Wiesental zwischen Feldberg und Zell mit seinen Allmendweiden, das stark von der Eiszeit geprägte Obere Albtal und die zahlreichen Moore im Oberen Hotzenwald.
- Infostellen: Das Biosphärengebiet Schwarzwald informiert an Infostellen über seine Arbeit: Kurhaus Bernau, Zeller Bergland Tourismus Zell im Wiesental, Hotel „Löwen“ Zell im Wiesental, Tourist-Information Stadt Wehr, Kurhaus Menzenschwand, Rathaus Dachsberg, Gemeinde Kleines Wiesental, Gemeinde Albbruck, Haus des Gastes Höchenschwand, Tourismus-Info St. Blasien, Gasthof „Sennhütte“ Kleines Wiesental, Landhotel „Mühle zu Gersbach“ Schopfheim-Gersbach. (mvö)