Über die Situation des Rotwilds und Sorgen wegen der Zunahme der Wolfspopulation in der Region haben Vertreter der Arbeitsgruppe (AG) Rotwild Südschwarzwald mit Landes-Forstminister Peter Hauk in Stuttgart gesprochen, berichtete AG-Vorsitzender, Häuserns Bürgermeister Thomas Kaiser. In der Arbeitsgemeinschaft Rotwild Südschwarzwald arbeiten Vertreter örtlicher Waldbesitzer, der Kommunen, der Jäger, des Tourismus und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt zusammen, um die bestehende Rotwildkonzeption umzusetzen und weiterzuentwickeln. Das Treffen war auf Einladung der Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer (jagd-, wald- und forstpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion) und Sabine Hartmann-Müller (CDU) zustande gekommen.
In dem Gespräch sei deutlich gemacht worden, dass die rotwildbedingten Schäden im Wald deutlich zurückgegangen seien und das Rotwild eine hohe Akzeptanz vor Ort genieße. Der Erfolg der Arbeit der Arbeitsgemeinschaft zeige, dass eine Balance zwischen der Notwendigkeit des Aufbaus klimastabiler Wälder und die Gewährleistung, dass das Rotwild weiter seinen Lebensraum in der Region hat, gelingen könne, so Hauk.
Thema des Austauschs waren auch die kürzlich von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt vorgestellten Ergebnisse zum genetischen Zustand des Rotwilds in Baden-Württemberg. Der sei im ganzen Land nicht gut. Deshalb werde es noch wichtiger, landesweit und auch länderübergreifend eine bessere Vernetzung und ein gezieltes Management der Rotwildbestände mit einer engen Einbindung von Waldbesitzern, Jägerschaft und Tourismus, „wie es die AG Rotwild jetzt schon beispielhaft vormacht“ zu schaffen, sagte Schweizer.
Sorgen bereitet der Gruppe um Thomas Kaiser auch die Wolf-Situation – das erste Rudel im Land wurde jüngst im Südschwarzwald bestätigt. Der Wolf habe „erhebliche Auswirkungen auf das bestehende Rotwildkonzept“, hieß es, die Folgen durch weiträumige Zerschneidung der Landschaft, beispielsweise durch Herdenschutzzäune, seien nicht absehbar. Zudem steige die Unsicherheit in Bezug auf die Rotwildbestände, gleichzeitig nehme die Akzeptanz der Landwirte und Jäger aufgrund zahlreicher Risse und Schäden ab. Die AG Rotwild wünsche sich zusätzliche Unterstützung vor Ort, betonte die Gruppe im Gespräch mit Hauk. Die Abgeordneten sagten zu, weiter in einem engen Austausch mit der Arbeitsgemeinschaft zu bleiben.