Wolfgang Adam.

Autos reparieren und Weiderinder halten – dass ist eine Berufskombination, die es nicht so oft gibt. Eine Ausnahme macht hier der Kraftfahrzeugmeister Walter Kohlbrenner, der über Jahrzehnte im hinteren Hotzenwald eine Kraftfahrzeugwerkstatt betreibt und sich dennoch viel Zeit für einen Bauernhof nimmt.

Mehr Zeit für Rinderherde

Seit dem Eintritt ins Rentenalter kann er sich noch mehr seiner Weiderinderherde widmen, die er von seinem Werkstattgelände schon immer gut im Blick hatte. Der Großherrischwander gehört auch zu den Rinderhaltern, die im Sommerhalbjahr ihre Tiere jeden Abend zurück in den schützenden Stall holen und morgens wieder auf eine stets neu abgesteckte Weidefläche treiben.

Dies weiß seit diesem Jahr auch ein zugekaufter Jungbulle zu schätzen, der nicht zu den auf dem Hotzenwald am meisten gehaltenen Rinderrassen gehört. Es ist der Aubrac-Bulle Max, der sich für die guten Haltungsbedingungen mit einem besonders zutraulichen Verhalten bedankt, was wiederum mehr Streicheleinheiten vom stolzen Besitzer einbringt.

Bericht in Bauernzeitung

Wie Max auf den Wälderhof kam, ist ebenfalls nicht alltäglich. Der Mutterkuhhalter, der zum Spätherbst das Fleisch der geschlachteten Rinder mit seiner Ehefrau Petra selbst vermarktet, wollte zum Decken der Rinder eine andere Rasse ausprobieren. Ein Bericht in der Bauernzeitung lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Rasse Aubrac. Über das Internet fand er eine Züchterin im Raum Stockach, von der er im Spätherbst 2020 einen reinrassigen Aubrac-Jungbullen zu einem akzeptablen Preis erwerben konnte.

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Diese über 150 Jahre alte französische Rasse lebt ebenfalls in Gebirgsregionen und gilt als leichtkalbend, langlebig und genügsam. Seine genaue Heimat ist das Vulkanische Zentralmassiv Frankreichs in der Region Auvergne. Äußerlich unterscheiden sie sich aber von den Schwarzwaldrindern und deshalb ist die Familie Kohlbrenner gespannt, wie die von Max gezeugten Kälber aussehen werden und wie er sich auf die Fleischqualität auswirkt. Der noch nicht voll ausgewachsene Jungbulle hat bis jetzt schon mehrere Kühe gedeckt.

Die Aubrac-Rinder besitzen ein als einfarbig hellgelb bis weizenbraun bezeichnetes Haarkleid und die männlichen Tiere bilden sehr dunkle bis schwarze Fellpartien. Die Kühe geben zwar nicht sehr viel Milch, aber wegen ihres hohen Fettgehalt wird diese für die Herstellung von Käse sehr geschätzt. Kurzfaserig und angenehm marmoriert ist das Fleisch des Aubrac-Rinds von Haus aus eher zart und besticht durch den Eigengeschmack.

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