Liebe Leserinnen und Leser!

Möchten auch Sie mitdiskutieren? Dann schreiben Sie uns per Mail an hochrhein@suedkurier.de. Zur Verifizierung der Echtheit der Leserbriefe benötigen wir Ihren vollen Namen sowie die Anschrift und eine Telefonnummer, unter der wir Sie für Rückfragen erreichen können.

Zur Reihe ‚Fragen zum Jahreswechsel‘ mit dem Herrischrieder Bürgermeister Christian Dröse erreichte uns dieser Leserbrief:

Erwähnt werden positiv nur viele Bauprojekte, die durchaus interessant sind. Negative Schlagzeilen fallen Herrn Bürgermeister tatsächlich „nur“ bei weltweiten Krisen ein. (Ich möchte ebenfalls ausdrücklich meine Besorgnis darüber teilen.) In seiner Gemeinde scheint aus seiner Sicht außer finanziellen „Nöten“ alles im Reinen zu sein. Besonders auffällig ist an dem Interview zu erwähnen, dass er keine offenen ungeklärten Themen auf seinem Schreibtisch sieht. Hierzu gibt es aber deutlich anderes zu sagen, und die Öffentlichkeit aufzuklären und zu motivieren.

„Kein Wort über Windräder“

Die Spaltung der Gemeinde hinsichtlich der „verordneten“ Windradfragen ohne proaktive Beteiligung der Bürger, ist ihm keines Wortes wert. Nicht mal bei dem fiktiven Millionengeschenk verschwendet er einen Gedanken daran. Das erinnert mich irgendwie an Vogel Strauss in der Tierwelt. Dabei gibt es genügend positiv verlaufene Projekte, wenn man sich an guten Vorbildern orientiert. Aber kein Wort darüber. Damit die Gemeinde vielleicht doch miteinander durch diese schweren Zeiten kommt. Wenn Anwohner von Windparks profitieren können, stehen sie den Projekten grundsätzlich positiver gegenüber. Geld ist ein wichtiger, aber längst nicht der einzige Faktor für die Akzeptanz der Projekte.

Das Gemeindeblatt erscheint auf Hochglanzpapier, aber nicht online

Einzig kostenpflichtiges Gemeindeblatt auf umweltschädlichem Papier. Nur in Herrischried wird die ansässige konventionelle Druckerei gefördert, die Bürger zahlen 50 Euro im Abo für Informationen, die die Gemeinde mitteilen will. Umweltschädigend und isoliert in ganz Baden-Württemberg auf ein veraltetes Konzept von Hochglanz für Informationen setzend. Überall alternativ: das E-Blättle – nicht in Herrischried.

Die Behandlung des weichen Trinkwassers sorgt für Kalkrückstände

Vor über einem Jahr musste ich in meinem neuwertigen Haus plötzlich einen Druckwasserfilter austauschen lassen, weil er nach kurzer Zeit unbrauchbar wurde. Was war passiert? Druckmindererausfall mit Kosten von 700 Euro, starker Kalkbefall nach kurzer Zeit im Neubau, dicke Kalk-Beläge am Duschenboden, sehr wahrscheinlich versteckte schleichende Kalkschäden in wasserführenden Haushältsgeräten, mögliche versteckte sehr teure Schäden im Heizungskessel und Heizanlage, nachgewiesene Laborwerte der Gemeinde, die den Kalkausfall belegen. Reaktion der Gemeinde: über ein Jahr Untätigkeit. Es gab Ausflüchte, Verzögerungen, Hinhalten und ernst gemeinte Kommentare von ganz oben wie: eine „falsche“ Legierung sei im Druckminderer verwendet worden; im Haus werde wohl mit Gift gekocht; tägliche Kalkablagerungen nach dem Duschen seien bloß Hausstaub!

Alle Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse zeigen die Übersättigung des an sich ionen-chemisch weichen Wassers durch ungelösten Kalk. Der entsteht durch unkontrollierte Sättigung mittels Jurakalk-Ablöschung und Ausschwemmung im Hochbecken hinter der Quelle. Man muss wissen, dass säckeweise Kalk hinzugeführt wird, um das Wasser zu entsäuern. Soweit o.k. Dabei kommt es aber ohne Kontrolle und Nachfilterung zu einer Übersättigung mit freiem Kalkschlamm. Was wird für die Filterung ungelösten überschüssigen ausfallenden Kalks getan? Nichts. Keine Nachfilterung. Das kalkübersättigte Wasser gelangt so in die Haushalte. Dort wird er später bei Ausfall von teuren Geräten zeitversetzt und zusammenhanglos entdeckt. Fazit: Es gibt reichlich Aufgaben auf dem leeren Schreibtisch des Bürgermeisters.

Jürgen Keßler, Herrischried