Einhellige Zustimmung gab es vom Gemeinderat für die Gründung einer eingetragenen Genossenschaft „Gesundheitsnetz ZipHo“ (ZipfelHohentengen) zur Sicherstellung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung. Zusammen mit Jestetten, Lottstetten und Dettighofen will Hohentengen neue Wege gehen, um für Ärzte auf dem Land attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die nächsten Schritte

„Wir wissen alle, es ist unglaublich schwierig, Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen. Deshalb ist es ganz wichtig, eine Organisationsform zu schaffen, in der sich junge Ärzte wiederfinden können“, ist Bürgermeister Martin Benz überzeugt mit der Genossenschaft und in einem nächsten Schritt der Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums im östlichen Teil des Landkreises gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Ärzten werde es dadurch ermöglicht, sehr flexibel tätig zu sein, sei es selbstständig, als Angestellte in Teil- oder Vollzeit. Auch von fächerübergreifende Kooperationen würden Patienten profitieren.

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Mitglieder der Genossenschaft sind auch drei Arztpraxen aus Jestetten und das Spital Hochrhein. Von den Gemeinden werden jeweils 10.540 Euro Gründungskapital und 1000 Euro Genossenschaftsanteil eingebracht. „Ich bin überzeugt davon, dass es die richtige Lösung ist, um 13.000 Menschen in der Raumschaft ärztlich zu versorgen“, so Martin Benz.

Dem stimmten die Ratsmitglieder vorbehaltlos zu. Matthias Bachmann (CDU) meinte: „Es ist gut, dass die vier Gemeinden ihre Kräfte bündeln für das gemeinsame Ziel einer guten Ärzteversorgung.“ Ute Jungmann (SPD) sagte: „Vom Ideal des früheren Landarztes müssen wir uns wohl verabschieden. Das Modell ist sehr zukunftsorientiert mit überschaubarem Risiko.“

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Heiko Zimmermann (FW), zusammen mit Martin Benz, Yvonne Vollmer als Leiterin des Eigenbetriebs Gemeindeentwicklung und Christian Brädler (FW), Mitglied der sehr aktiven Arbeitsgruppe „Taskforce Ärzteversorgung“, sprach ebenfalls von einem erfolgsversprechenden Modell, dies sei aus vielen Gesprächen deutlich geworden. „Ich habe die Hoffnung, dass es Anziehungskraft hat“, meinte auch Peter Schanz (Grüne). Damit könne man nicht nur für Allgemeinmediziner, auch für Fachärzte interessant sein, merkte Elmar Maier (CDU) an.

Sitz der Genossenschaft wird in Jestetten sein. Neue Praxisräume für weitere Ärzte entstehen gerade im „Sozialen Projekt Pfarrwiese“ in Hohentengen. Der Beschluss zum Eintritt in die Genossenschaft, zur anteilmäßigen Übernahme des Gründungskapitals und die Zustimmung zur Satzung fielen einstimmig aus.