Als gallisches Dorf sehen die Lottstetter Narren ihre Heimat und wer die bösen Eindringlinge sind, ist ein offenes Geheimnis. Schließlich ist der östliche Landkreiszipfel umzingelt von der Schweiz.
Und wer möchte, kann in der Historie der Region nachlesen, wie sich die Schweiz immer größere Gebiete des Klettgaus angeeignet hat. Dass es die miserable Haushaltspolitik der Herren von Sulz war, die den einzigen Ausweg im Verkauf der Gebiete sah, ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erörtert werden soll.

Um Geld geht es auch heute noch. Daher werfen die Lottstetter Hexen dem Bürgermeister Andreas Moraschnix Tutnix vor, das Dorf Einzelhandelskonzernen zu überlassen und damit die Flut der Einkaufstouristen zu provozieren.

Auch der Vorwurf, das beschauliche Dorf in eine überfremdete Stadt zu verwandeln, beeindruckt den Bürgermeister nicht. Freiwillig gibt er den Schlüssel von „Cecar‘s Palace“ in die Hände der Oberhexe Sandra Wipf und zieht mit Kleopatra ins sonnige Ägypten, um sich von den Strapazen des Alltags zu erholen.

Bereits um 4:44 Uhr haben die Lottstetter Narren damit begonnen, das Dorf zu wecken, mit lauter Musik und gut gestimmt sind die verschiedenen Gruppen der Lottstetter Fasnacht durch die Straßen gezogen und räumten nach dem Rathaus die Schule, bevor der Narrenbaum gestellt worden ist. Auch in dieses Mal haben die Lottstetter bewiesen, dass die Narretei noch immer eine Heimat im südöstlichsten Landkreiszipfel hat.
Auch das eher mäßige Wetter mit Regenschauern und Windböen konnte die Lottstetter Narren nicht aufhalten. Das Ganze funktioniert aber auch nur deshalb so gut, weil die Gemeindeverwaltung – in diesem Jahr als Römer verkleidet – und die Verantwortlichen der Schule, die Tradition aufrechterhalten und hinter dem Brauchtum stehen.
Weitere Bilder vom Schmutzigen Dunschdig in Lottstetten sehen Sie hier.
Schmutziger Dunnschtig oder dritter Faissen:
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