Verena Wehrle, Jennifer Moog, Susann Duygu-D'Souza, Michael Neubert

An den Schulen im Landkreis Waldshut hat der Unterricht nach den Fasnachtsferien normal begonnen. Eine Handvoll Schüler ist jedoch vorsorglich zu Hause geblieben, weil sie in einem der Risikogebiete Urlaub gemacht haben. „Der Schulbetrieb findet im gesamten Landkreis Waldshut regulär statt“, bestätigt Schulamtsleiter Hans-Joachim Friedemann vom Schulamt im Lörrach. Die Schulen haben Schüler, Eltern und Lehrer für das Thema sensibilisiert und über Hygienemaßnahmen informiert, warnen aber vor Panikmache.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Schulamt, das für die Schulen in den Landkreisen Lörrach und Waldshut zuständig ist, hat die Schulen über grundlegende Vorkehrungen informiert, wie sie das Gesundheits- und Kultusministerium ausgegeben haben. Alle Schulen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, werden laut Friedemann gebeten, mögliche Gefahren im Blick zu behalten.

Eine Maßnahme sei, dass die Schulen mit den Eltern Kontakt aufnehmen sollen, um sie für das Thema Coronavirus zu sensibilisieren. Kinder, die in einem Risikogebiet wie beispielsweise in der italienischen Provinz Lombardei waren, sollen laut Schulamt die nächsten zwei Wochen zu Hause bleiben und auf mögliche Symptome achten. Das Gleiche gelte für das Personal, so Friedemann. „Wir tun alles, um eine Verbreitung des Coronavirus einzuschränken“, so der Schulamtsleiter weiter.

Ein Blick in die Schulen des Kreises

Waldshut-Tiengen

Am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut sind laut Schulleiterin Mechthild-Rövekamp-Zurhove drei Schüler nach den Fasnachtsferien zu Hause geblieben. „Zwei der Schüler waren im Urlaub in der norditalienischen Lombardei, einem Corona-Risikogebiet, und hatten Kontakt zu einem dritten Schüler“, informiert die Schulleiterin. Derzeit laufen Untersuchungen und es werde geprüft, ob die drei Schüler tatsächlich 14 Tage unter Quarantäne stehen oder ob sie schon früher wieder in die Schule gehen dürfen. Die Schulleiterin: „Es ist wichtig, dass keine Panik ausbricht. Glücklicherweise ist die Lage bei uns aber entspannt und Unterricht findet regulär statt.“

Mechthild Rövekamp-Zurhove, Schulleiterin des Hochrhein-Gymnasiums in Waldshut, hat alle Eltern noch in den Fasnachtsferien darüber ...
Mechthild Rövekamp-Zurhove, Schulleiterin des Hochrhein-Gymnasiums in Waldshut, hat alle Eltern noch in den Fasnachtsferien darüber informiert, dass Schüler, die in Risikogebieten im Urlaub waren, zu Hause bleiben sollen. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

An der Christlichen Schule in Waldshut sind laut Schulleiter Bodo Masuhr keine Schüler aufgrund eines Aufenthaltes in einem Corona-Risikogebiet zu Hause geblieben. „Wir haben vor Schulstart alle Eltern aber über das Schreiben des Kultusministeriums informiert. Zudem laufen bei uns präventiv Hygieneschulungen für Lehrer und Schüler.“

Albbruck

„Alles läuft wie gehabt“, heißt es im Sekretariat der Grund- und Gemeinschaftsschule in Albbruck. Es habe im Zusammenhang mit dem Coronavirus kein Schüler gefehlt. Der Unterricht hat am ersten Schultag nach den Fasnachtsferien wie geplant stattgefunden.

Das könnte Sie auch interessieren

Wutöschingen

Ein Schüler der Alemannenschule Wutöschingen sei laut Konrektor Andreas Schöler in Zusammenhang mit dem Virus zu Hause geblieben. Die Lehrer sind nach seinen Informationen alle zum Unterricht erschienen. „Krankheitsfälle haben wir, aber die haben nichts mit dem Virus zu tun“, sagt Schöler. Schüler, deren Eltern und Lehrer seien über die digitale Lernplattform der Schule über die Anweisungen des Kultusministeriums informiert.

Stühlingen

Einige kranke Schüler meldet die Realschule in Stühlingen. „Aber die Fälle haben nichts mit dem Coronavirus zu tun“, versichert Konrektorin Barbara Berreth. Es habe sich niemand geoutet, der in den Ferien in einem Risikogebiet gewesen sei. „Wir sind vorsichtig, keine Frage. Aber Panik nützt keinem was“, sagt Berreth. Die Schüler würden über Hygienemaßnahmen informiert und jeder bekomme einen Elternbrief mit nach Hause.

Bonndorf

„Die Aufregung ist da“, schildert Rektor Felix Lehr vom Bildungszentrum in Bonndorf, „aber wir bleiben ruhig“. Es fehlten Schüler. Aber die Information darüber, ob es wegen einer Grippe ist oder ein Zusammenhang mit dem Coronavirus bestehe, liege nicht vor. Der Schulbetrieb sei normal gestartet. Lehr gibt aber zu verstehen: „Wir orientieren uns an den Vorgaben der Behörden. Wenn wir tatsächlich einen Fall hätten, schalten wir das Gesundheitsamt ein.“

Das könnte Sie auch interessieren

Bad Säckingen

Auch an der Anton-Leo-Grundschule in Bad Säckingen wurden Maßnahmen getroffen: Auf der Homepage finden Eltern alle wichtigen Informationen zum richtigen Verhalten, die ständig aktuell gehalten werden, so Schulleiter Dieter Walz. Dort ist unter anderem der Hinweis zu finden, dass Kinder mit Anzeichen einer Erkältung nicht in die Schule geschickt werden sollen. Das Wichtigste sind für Walz allerdings die Hygienemaßnahmen vor Ort: „In allen Klassenzimmern haben wir Instruktionen aufgehängt, wie man die Hände richtig wäscht und die Lehrer üben das mit den Kindern.“

Auch das Reinigungspersonal sei angehalten worden, besonders auf Hygiene zu achten, so Walz weiter. Ob es Schüler gibt, die in einem Risikogebiet waren, will der Schulleiter nicht verraten. Eltern von Schülern, die im Ausland waren, würden aber vorsichtshalber telefonisch kontaktiert. Trotzdem sei es wichtig, den Ball flach zu halten.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch das Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen hat zwei Infoschreiben des Kultusministerium auf der Homepage veröffentlicht. Außerdem wurden zusätzliche Seifenspender in den Klassenräumen gestellt. Ricarda Hellmann, Schulleiterin der Werner-Kirchhofer-Realschule Bad Säckingen, sagt: „Wir agieren wie vom Kultusministerium vorgegeben.“ Über die Homepage der Schule und über die Elternvertreter wurden die Eltern informiert.

Am Montag habe sich noch kein erkranktes Kind bei der Schule gemeldet. Kinder, die jedoch auffällig viel husten, würden von den Lehrern gebeten, nach Hause zu gehen. „Doch das ist um die Jahreszeit immer so“, räumt Hellmann ein. Die Rektorin möchte die Gemüter beruhigen: „Panik ist aus meiner Sicht falsch, man verliert den Boden und dann weiß man nicht mehr, ob man richtig handelt oder nicht.“

Berufliche Schulen

Vorsorglich zu Hause bleiben, weil sie sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, müssen auch vereinzelte Schüler und Lehrer der beruflichen Schulen im Kreis, bestätigte Michael Swientek, Pressesprecher des Landratsamtes. Trotzdem: „Bislang besteht keine Veranlassung, in Trägerschaft des Landkreises stehende Schulen zu schließen“, so Swientek. Die vom Gesundheits- und Kultusministerium vorgegebenen Vorsichtsmaßnahmen finden auch hier Einsatz.

Das könnte Sie auch interessieren