1. Inwiefern gab es aus der regionalen Wirtschaft Bedenken im Hinblick auf die Änderungen bei der Müllentsorgung?

"Von Seiten der Wirtschaft wurden derartige Bedenken bislang nur aus wenigen Branchen an uns herangetragen", erklärt Michael Swientek, Sprecher des Landratsamts Waldshut, auf Nachfrage.

Dabei handle es sich vorwiegend um Metzgerei- und einige Gastronomiebetriebe, sowie Pflegeheime und medizinische Einrichtungen.

2 .Wie geht der Landkreis mit den Anregungen um?

Einen akuten Handlungsbedarf sieht der Landkreis augenscheinlich nicht. Zunächst sollen Erfahrungswerte aus anderen Landkreisen eingeholt werden, die eine Biotonne und einen 14-tägigen Abfuhrzyklus haben, so Swientek.

Eine vergleichbare Situation gebe es etwa im Nachbarlandkreis Lörrach. Von dort seien demnach bislang keine Probleme bekannt.

3. Für welche Bereiche gibt es Ausnahmeregelungen?

Für Altenheime, Krankenhäuser, Arztpraxen, Kläranlagen und Öffentlichkeitsmüllcontainer hat der Kreistag die Beibehaltung der wöchentlichen Restmüllleerung beschlossen.

Bei Betrieben, die eine Biotonne nutzen können, seien "zufriedenstellende Lösungen gefunden" worden, so Swientek. Es seien jedoch gemäß Kreistagsbeschluss keine grundsätzlichen "Ausnahmetatbestände für die Wirtschaft" vorgesehen.

"Wöchentliche Leerungen können eben so wenig angeboten werden wie Rabatte auf Müllgebühren", sagt Swientek.

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4. Was geschieht bei Branchen, die die Biotonne nicht oder nur eingeschränkt nutzen können?

Diese müssten zusätzliche Müllbehälter nutzen, so Swientek. Für die Speiseabfälle der Gastronomie hätten bisher schon Sonderregelungen dahingehend, dass gewerbliche organische Küchen- und Kantinenabfälle, in der Regel durch einen Speiseresteverwerter entsorgt werden müssen.

5. Sind weitere Änderungen vorgesehen?

Aktuell wird am 14-tägigen Leerungszyklus für den überwiegenden Teil der Wirtschaftszweige festgehalten. Branchen wie dem Fleischerhandwerk wird etwa geraten, mögliche zu erwartende Geruchsbelästigungen dadurch zu vorzubeugen, dass etwa Verpackungsbeutel ausgespült oder spezielle Filter für die Restmülltonne verwendet werden. Weitere Entscheidungen seien dem Kreistag vorbehalten, so Michael Swientek.

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