
„Von einer Schusswaffe selbst geht erst mal keine Gefahr aus. Es ist immer der Mensch, der sie führt, der ein Sicherheitsrisiko sein kann“, sagt Sven Wassenberg (46). Er ist geprüfter Meister für Schutz und Sicherheit, leitet eine Sicherheitsschule in Wehr (SFS) und bildet Sicherheitspersonal nach Paragraf sieben des Waffengesetzes aus.
Die Ausbildung mit anschließender Prüfung umfasst 56 Stunden Theorie- und Praxisunterricht. Gewissenhaft läuft der Unterricht am Schießstand ab.
Immer wieder zielen die Teilnehmer auf die Scheiben in etwa 25 Meter Entfernung.
Immer dabei ist ihr Ausbilder. Wassenberg strahlt Sicherheit aus, seine Stimme ist ruhig und überlegt, doch der Ton deutlich.
Er schaut genau hin, wie Lehrgangsteilnehmer Artur mit der Waffe umgeht.
„Es ist wichtig, dass keine Unsicherheiten aufkommen.“ Denn Angst sei der schlechteste Ratgeber, wie Sicherheitsprofi Wassenberg sagt: „Man muss sich bewusst sein, dass man mit einer Schusswaffe Menschen töten kann und dass jede Situation tausend Varianten haben kann, wie sie ausgeht. Wer damit nicht klar kommt, eignet sich nicht.“
Laut sind die abgefeuerten Schüsse. Etwa 250 werden es bis zum Ende des Lehrgangs für jeden Teilnehmer sein.
Die Schützen tragen im Schießstand Kopfhörer. Das ist aber auch für Beobachter hinter der Glasscheibe Pflicht.
Es ist nicht nur der direkte Schuss als solches, der schwerste Verletzungen verursachen kann.
Wassenberg deutet auf die Wand hinter den Zielscheiben des Schießstands: Hunderte Splitter von Projektilen stecken in der Abdeckung. „Diese Splitter können beim Einschlag entstehen. Man kann sich leicht vorstellen, was passiert, wenn auf einer belebten Straße Schüsse abgegeben werden.“
Geschossen wird mit einer ganzen Reihe von verschiedenen Waffen Pistolen mit unterschiedlichen Projektilgrößen und mit dem Gewehr.
Dazu kommt die Kenntnis aller gängigen Waffen. Jede Pistole hat einen eigenen „Steckbrief“:
„Für die Praxis ist es entscheidend, dass man Übung hat. Das gilt auch für mich selbst“, so Wassenberg.
Etwa 250 Schuss wird jeder Lehrgangsteilnehmer abgefeuert haben, bis er zur Prüfung zugelassen wird.
Bei der Abschlussprüfung müssen sich die Teilnehmer vor einem dreiköpfigen Prüfungsausschuss beweisen. 70 Prozent der geforderten Leistung, müssen sie mindestens abrufen, um zu bestehen. Erst dann dürfen sie eine Waffe führen.