Heinz J. Huber

Weil die Bürger bei den Papiersammlungen nicht sorgfältig genug trennen, muss der Landkreis drauflegen. Um Ersatzforderungen der Abnehmer zu vermeiden, lässt sich der Abfallbetrieb das Altpapier künftig schlechter bezahlen. Die Papier sammelnden Vereine erhalten trotzdem weiter 50 Euro pro Tonne.

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Die Firmen, die das Altpapier von Recyclinghöfen und Vereinssammlungen kaufen, unterscheiden die drei Qualitäten Deinking, Mischpapier und Kartonage und bezahlen diese unterschiedlich. Die Firma AWM (Alba Wertstoffmanagement) toleriert bisher höchstens drei Prozent Fremdstoffe im Deinking-Papier, weil die Papierfabriken das Altpapier sonst zurückweisen.

Sammelgut ist nicht sortenrein

Obwohl die Bürger auf den Recyclinghöfen und auch die sammelnden Vereine ermahnt wurden, erreicht das Sammelgut nicht die geforderte Sortenreinheit, weil neben völlig fremden Stoffen auch Kartonagen, braunes (Pack-)Papier und kunststoffbeschichtetes Papier die Deinking-Qualität mindern. AWM verlangt vom Landkreis Waldshut nun für die Papierlieferungen von 2018 Schadensersatz in Höhe von 135 000 Euro. Die Verwaltung hält die Forderung für berechtigt. Der Fehlbetrag für das vergangene Jahr beim PPK-Geschäft (Papier, Pappe, Karton) steigt für den Kreis damit auf 160 000 Euro.

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Um solche Forderungen künftig zu vermeiden, wird der Abfallwirtschaftsbetrieb das Angebot des Abnehmers annehmen und zweifelhaftes Papier künftig als Mischpapier für die Verwertung weiterverkaufen. Das bringt zwar aus den Vereinssammlungen 56 000 Euro und bei den Recyclinghöfen 17 000 Euro Erlös im Jahr weniger. Der Verlust ist so aber immer noch geringer als bei Kostenersatzforderungen.

Der Umweltausschuss des Kreistags stimmte der Änderung mit Mehrheit zu. Trotzdem soll laut Verwaltung die Vergütung für die Papier sammelnden Vereine bei 50 Euro je Tonne bleiben.

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