Die Saison der Wildtierrettung, hat begonnen. Melanie Nestvogel aus Untermettingen-Raßbach betreibt die „Wildtierhilfe Hochrhein“ ehrenamtlich. Es ist die einzige Auffangstation dieser Art in der Region.

1. Erst fragen – dann handeln

„Menschen wissen oft nichts vom Umgang mit verletzten oder neugeborenen Rehkitz und Co. Wenn Jungtiere gefunden werden, gilt es, so wenig Kontakt, wie möglich mit dem Wildtier haben und es nicht berühren“ weiß sie. Deshalb sei es wichtig, immer erst anzurufen, bevor etwas unternommen werde.

Zwei Rehkitze bei der Wildtierhilfe Hochrhein: Die Tiere lagen am Weg und wurden von Spaziergängern irrtümlicherweise als hilfsbedürftig ...
Zwei Rehkitze bei der Wildtierhilfe Hochrhein: Die Tiere lagen am Weg und wurden von Spaziergängern irrtümlicherweise als hilfsbedürftig „gerettet“. Besser wäre es gewesen, sie dort liegen zu lassen, weil die Rehmutter nach einigen Stunden zurückkommt und ihre Jungtiere ernährt. | Bild: Melanie Nestvogel/Wildtierhilfe Hochrhein

2. Normales Verhalten kennen

Viele Menschen würden nicht wissen, dass neugeborene Rehkitze und Feldhasen oft allein im Gras oder auch auf Feldwegen liegen, aber von den Müttern wieder aufgesucht und ernährt werden. Nach menschlicher Berührung des Nachwuchses, werde er von der Mutter nicht mehr angenommen. „Die Tiere sind extrem empfindlich“, erklärt Nestvogel.

3. Hunde von Wildtieren fernhalten

Der dringende Apell gilt allen Hundehaltern, ihre Vierbeiner an der Leine zu führen. Sie dürfen Jungtiere ebenfalls nicht berühren, ablecken oder verängstigen.

4. Auf die Laute der Tiere achten

Nur wenn ein Fiepen oder ein lautes Fiepen nicht aufhört, oder das Tier verletzt ist, braucht es wirklich Hilfe, die ihm das Leben retten kann. Auch der Jagdpächter könnte kontaktiert werden. Er weiß meist Bescheid, ob die Rehmutter tot ist. Es sei wichtig, dass dem Findeltier zunächst kein Wasser, Milch oder Nahrung angeboten werde, da dies für das Tier tödlich enden könne.

5. Mähen ist ein Risiko

Um Rehkitze im hohen Gras oder Kornfeld aufzuspüren und vor dem Mähen in Sicherheit zu bringen und sie danach wieder an Ort und Stelle zurückzulegen, wäre eine Drohne mit Wärmebildkamera nötig. Eine Crowdfunding-Spendenaktion könnte bei der Anschaffung helfen.

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