Fleißige Müllsammler haben am Samstag beim World Cleanup Day vor allem im östlichen Landkreis die Ärmel hochgekrempelt und die Heimat von Tonnen von Müll befreit. Im Schnitt sammelten die Freiwilligen vier Kilogramm pro Kopf ein. Die gesammelte Menge spiegelt laut Radovan Rábl, Gründer der Klettgau Cleaners und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Let‘s Do It! Germany, der den World Cleanup Day in Deutschland initiiert, dem Bundesdurchschnitt.

„Ich bin positiv überrascht. In fast jeder Ortschaft hatten wir etwa 30 bis 50 Sammler. Hinzukommen Initiativen von einzelnen Vereinen oder Unternehmen, auch einzelne Schulen haben sich beteiligt. Das zeigt, dass das Thema immer mehr in den Mittelpunkt rückt“, so Rabl.

Radovan Rábl, Gründer der Klettgau Cleaners.
Radovan Rábl, Gründer der Klettgau Cleaners. | Bild: Klejdin Roci

Die Bilanz sei allerdings teilweise erschreckend gewesen. Jede der Initiativen habe mindestens 100 Kilogramm Kleinstmüll gesammelt, viele sogar 200 bis 250 Kilogramm. „Leider gab es bei uns in Klettgau auch einen Ekal-Fund: Ein großer Haufen Tiergebeine und Windeln, begraben unter einem Haufen Bauschutt.“ Die in der Landschaft entsorgten Windeln sind laut dem erfahrenen Müllsammler leider kein Einzelfall. „Jahr für Jahr machen wir den gleichen Fund“, so Rabl.

Versteckt unter Büschen fanden die fleißigen Sammler von Tiengen bis Stühlingen auch Haushaltsgeräte oder alte Pfannen. „Eine große Plage waren in diesem Jahr wieder Zigarettenkippen. Es ist bekannt, welch großen Schaden sie in der Natur anrichten. Daher ist es nicht verständlich, dass sie immer noch einfach in die Natur weggeschnippt werden.“ Die Gemeinden und lokale Unternehmen unterstützten die Aktion und versorgten die fleißigen Helfer im Anschluss mit Essen und Getränken.

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Klettgau: 40 Helfer finden sogar amtliche Post

In Klettgau nahmen circa 40 Menschen an der Aufräumaktion teil. Laut Radovan Rábl fielen die ortsansässigen lokalen Firmen positiv auf, deren Umgebung nahezu müllfrei war. In diesem Jahr wurde neben den mittlerweile gewohnten Flaschen, Verpackungen und Zigarettenstummeln auch ein Mantel, eine Radkappe und amtliche Post gefunden, die Bürgermeister Ozan Topcuogullari nun persönlich an die Empfänger weiterleiten wird. Er beteiligte sich ebenso an der Aktion wie sein Herausforderer bei der Bürgermeisterwahl, Michael Ehm.

40 Helfer zogen durch die Klettgauer Ortsteile und fanden dabei allerlei Müll.
40 Helfer zogen durch die Klettgauer Ortsteile und fanden dabei allerlei Müll. | Bild: Marie-Christin Spitznagel

Küssaberg: Unter 200 Kilogramm Müll ist auch ein Kuscheltier

22 Freiwillige, davon vier Kinder, haben gemeinsam in Küssaberg Gutes getan. Gesammelt wurde Plastik, Glas, Papier bis hin zu Schrott. Aber es gab auch kuriose Funde, wie einen Kinderwagenaufsatz, eine Krawatte, ein Jäckchen, Radkappen, sonstige Autoteile und Kuscheltier.

Spaß haben und dabei Gutes tun: Der World-Clean-up-Day brachte in Küssaberg Jung und alt zusammen.
Spaß haben und dabei Gutes tun: Der World-Clean-up-Day brachte in Küssaberg Jung und alt zusammen. | Bild: MIriam Stoll

Ärgerlich für die Sammler waren aufgefundene Babywindel Berge an mehreren Stellen. Auffallend war auch die Menge an pfandfreien Flaschen und Dosen von schweizerischen Marken. Dank des Einsatzes der Müllsammler ist Küssaberg um rund 200 Kilogramm Müll leichter geworden.

22 fleißige Freiwillige, darunter vier Kinder, haben Küssaberg ein Stück sauberer gemacht.
22 fleißige Freiwillige, darunter vier Kinder, haben Küssaberg ein Stück sauberer gemacht. | Bild: Miriam Stoll

Tiengen: 200 Liter Müll in und um Tiengen

Einzeln oder in Zweiergruppen zogen die Freiwilligen in Tiengen vom Parkplatz am Bahnübergang in alle Richtungen los. Für die Klettgau-Cleaners war der World Cleanup Day bereits die siebte Müllsammelaktion 2024.

Gut gelaunt starten die Klettgau-Cleaners Tiengen auf ihre Müllsammelrunde.
Gut gelaunt starten die Klettgau-Cleaners Tiengen auf ihre Müllsammelrunde. | Bild: Klettgau-Cleaners Tiengen

„Das Wetter war ja sonnig, und so konnte jeder nach Lust und Laune einen Sonnenspaziergang mit sinnvoller, gemeinnütziger Tätigkeit verbinden“, blicken Andreas Otte und Heinrich Befuss auf die Aktion zurück. Die Säcke der Sammler waren schnell einer um den anderen voll. Nach zwei Stunden zählten die Klettgau-Cleaners 200 Liter Müll.

Wutöschingen: 250 Kilogramm Unrat weniger in der Landschaft

Prall gefüllt waren am Ende auch die Müllsäcke in Wutöschingen. Laut Bernhard Fox von den Wutöschingen Cleaners haben 50 gut gelaunte Helfer die Umwelt von 200 bis 250 Kilogramm Müll befreit.

50 fleißige Helfer haben in und um Wutöschingen rund 200 bis 250 Kilogramm Müll gesammelt.
50 fleißige Helfer haben in und um Wutöschingen rund 200 bis 250 Kilogramm Müll gesammelt. | Bild: Wutöschingen Cleaners

„Wir sind wahnsinnig froh darüber, dass sich so viele Menschen engagiert haben und bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden, vor allem dem Radsportverein Ofteringen, der mit einer eigenen Gruppe, mit eigenem Startpunkt in Ofteringen, gesammelt hat.“

Der Radsportverein Ofteringen sammelte mit einer eigenen Gruppe mit Startpunkt in Ofteringen.
Der Radsportverein Ofteringen sammelte mit einer eigenen Gruppe mit Startpunkt in Ofteringen. | Bild: Wutöschingen Cleaners

Lauchringen: Sieben Helfer füllen viele Müllsäcke

Zum Treffpunkt am Lauchringer Bauhof kamen zwar nur sieben Helfer, dies spornte die Akteure dafür umso mehr an. „Vielleicht ist es in Lauchringen einfach zu sauber“, sagte Annette Spedt vom Klimabeirat Lauchringen mit einem Schmunzeln, „die Mitarbeiter des Bauhofs gehen schließlich regelmäßig auf Reinigungs-Touren, was natürlich nicht ihre eigentliche Aufgabe ist“, schob sie hinterher. So mussten die sich die Akteure auf nicht so ganz einsichtbare Örtlichkeiten beschränken, was die Ausbeute umso erstaunlicher machte.

Nur sieben Personen umfasste die Sammelgruppe in Lauchringen, die Ausbeute war aber groß. Bild: Rolf Sprenger
Nur sieben Personen umfasste die Sammelgruppe in Lauchringen, die Ausbeute war aber groß. Bild: Rolf Sprenger | Bild: Rolf Sprenger

Hohentengen: Baby bis zur 80-Jährigen bei Aktion dabei

In Hohentengen wanderten 38 Personen, jung und alt, durch Hohentengen und die Ortsteile, um Müll aufzusammeln und ihre Umgebung sauber zu halten. Rene Manthey, Vorsitzender des Bürgernetzwerkes, ist mit der „Ausbeute“ des Tages äußert zufrieden.

40 Helfer – vom Baby im Kinderwagen bis zur 80-Jährigen – waren in Hohentengen unterwegs.
40 Helfer – vom Baby im Kinderwagen bis zur 80-Jährigen – waren in Hohentengen unterwegs. | Bild: Rene Manthey, Bürgernetzwerk

Verantwortung für die eigene Umgebung sei eine Aufgabe für jede Person, in jeder Altersklasse. Die jüngste Teilnehmerin verfolgte die Müllsammelaktion schlafend im Kinderwagen, während die Mama neben dem Kinderwagenschieben Müll einsammelte. Der älteste Teilnehmer mit über 80 Jahren war topfit dabei. Die kurioseste Entdeckung war ein Katzenskelett, dessen Fund vor allem für die Kinder sehr aufregend war.

Stühlingen: Auch Sto-Mitarbeiter sammeln mit

Bereits am Freitag, 20. September, dem eigentlichen Word Cleanup Day, waren rund 300 Mitarbeiter in zehn Ländern der Sto-Gruppe mit Eimer und Greifzange unterwegs.

Mit Handschuh und Greifzange waren auch Mitarbeiter von Sto in Weizen beim Clean-up-day unterwegs.
Mit Handschuh und Greifzange waren auch Mitarbeiter von Sto in Weizen beim Clean-up-day unterwegs. | Bild: Sto SE & Co. KGaA

Auch am Standort in Weizen wurde fleißig gesammelt.

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