Die Pandemie hat die Geschäftswelt am Hochrhein hart getroffen. Davon blieben auch die 13 dm-Drogeriemärkte in der Region nicht verschont – und das, obwohl Drogeriemärkte während des Lockdowns im Frühjahr nicht schließen mussten. Caroline Düwel, Bereichsleiterin der 13 Märkte am Hochrhein, spricht von einem herausfordernden Corona-Jahr. Es hat ihren Filialen ein deftiges Umsatz-Minus beschert.
Der dm-Konzern hat vor wenigen Tagen seine Jahresbilanz veröffentlicht. Trotz Corona stellt die Drogeriekette konzernweit ein Umsatzplus von 2,1 Prozent fest. Am Hochrhein ging es hingegen mit neun Prozent in den Keller. Im vorangegangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz der 13 Märkte am Hochrhein bei rund 100 Millionen Euro.
Der Grund für den Rückgang ist offenkundig: Wie jedes andere Handelsunternehmen am Hochrhein sei auch dm von der starken Schweizer Kundschaft abhängig, sagt Caroline Düwel. Die Grenzschließung im Frühjahr habe sich deshalb stark bemerkbar gemacht. „Es war sehr ruhig in den Märkten“, beschreibt die Bereichsleiterin die Situation während dieser Zeit. Gleichzeitig habe sich in dem Geschäftsjahr bundesweit aber der Online-Umsatz bei dm verdoppelt. Auf den Hochrhein heruntergebrochen, bewege sich das in vergleichbaren Dimensionen, dennoch reichte es nicht aus, den allgemeinen Rückgang zu kompensieren. Die Drogeriekette rechnet ihr Geschäftsjahr immer von Oktober bis September des kommenden Jahres ab.
In Bad Säckingen hat man die Flaute im Frühjahr für den geplanten Umzug genutzt, berichtet Düwel. Der Markt ist wie angekündigt innerhalb der Lohgerbe etwas weitergerückt in die früheren Räume von Miller/Monroe. Damit konnte die Verkaufsfläche von 400 auf 650 Quadratmeter vergrößert werden. Mit der größeren Fläche habe man auch flexibler auf die Hygiene-Verordnungen reagieren können, so Düwel. Zur Zeit gelte die Regel: Jedem Kunden müssen zehn Quadratmeter zur Verfügung stehen. Das heißt: Es dürfen maximal 65 Kunden in den Markt.
Nach Öffnung der Grenze im Frühsommer habe sich die Situation zunächst wieder normalisiert, allerdings sei die Kundenfrequenz aktuell im November wieder rückläufig, sagt die Bereichsleiterin: „Das ist spürbar“, die Kunden seien derzeit sehr verhalten.
Wie sehen die weiteren Pläne des Konzerns am Hochrhein aus? „Es ist kein Geheimnis, dass wir nach Wehr wollen“, sagte Caroline Düwel. Zum aktuellen Stand der Verhandlung kann sie jedoch nichts sagen. Bekannt ist zumindest das: Als möglicher Standort ist das Brennet-Areal in der Wehrer-Innenstadt im Gespräch. Noch im Sommer äußerte sich Brennet-Chef Stephan Denk optimistisch. Er gehe davon aus, dass das geplante Einkaufszentrum mit Schmidts Markt, Lidl und einem dm-Drogeriemarkt in zwei Jahren in Betrieb gehen könne.
Fest steht hingegen, das die Märkte in Rheinfelden und Jestetten im Laufe des kommenden Jahres umgebaut werden, sagte die Bereichtsleiterin.
Zufriedenstellend sei die Personalsituation. Offene Stellen könnten besetzt werden. Allerdings seien gerade im Frühjahr zur Risikogruppe gehörende Mitarbeiterinnen in Quarantäne gegangen. Angespannt sei hingegen der Lehrstellenmarkt. Hier gebe es offene Stellen. Dm bietet in den 13 Filialen 39 Lehrstellen. Besetzt sind jedoch nur 24.