E-Autos brennen schneller, sind gefährlicher und kaum zu löschen? Um mit diesem Vorurteil aufzuräumen und den Feuerwehren des Landkreises das richtige Rüstzeug für den Ernstfall zu geben, gab es ein spezielles Training für das Löschen von E-Fahrzeugen. Durch neue Technologien ergeben sich neue Herausforderungen, diese wurden mit einem dafür konzipierten Seminar erörtert.

Die Firma Q4Flo bietet für Feuerwehren speziell konzipierte Seminare an, in denen diese Herausforderungen theoretisch und praktisch untersucht und geprobt werden. Gerade bei Ersthelfern sei es laut Seminarleiter Christoph Stangl unbedingt notwendig, Halbwahrheiten und Vorbehalte abzubauen.

Das Übungsfahrzeug von Q4Flo im Einsatz
Das Übungsfahrzeug von Q4Flo im Einsatz | Bild: Marie-Christin Spitznagel

Angst nehmen und mit Vorurteilen aufräumen

„Es ist wichtig, die Angst der Feuerwehrleute, die auch durch die Berichterstattung teilweise verbreitet wird, aufzulösen“, sagt Stangl und nennt ein Beispiel. Als es mit den Solaranlagen auf den Dächern losging, habe eine deutschlandweite Tageszeitung verbreitet, dass Feuerwehrleute beim Löschen durch Stromspannung sterben würden.

Christoph Stangl begleitete die Übung und gab den Feuerwehrleuten Tipps.
Christoph Stangl begleitete die Übung und gab den Feuerwehrleuten Tipps. | Bild: Marie-Christin Spitznagel

„Da ist Panik entstanden. Heute heißt es bei den E-Autos das gleiche und ich habe auch schon im Einsatz erlebt, dass Rettungskräfte Angst hatten, sich einem Fahrzeug zu nähern“, erklärt Stangl weiter. Die Feuerwehrleute hätten gedacht, die Karosserie stünde unter Spannung.

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Zu dem Seminar gehört ein umfangreicher und informativer Theorieanteil
Zu dem Seminar gehört ein umfangreicher und informativer Theorieanteil | Bild: Marie-Christin Spitznagel

„Das ist natürlich fatal. Wir sind die Einsatzkräfte, nach uns kommt niemand mehr, wenn wir vor falscher Angst nichts unternehmen – was dann?“

Die Verantwortung, die Rettungskräfte haben, sind den teilnehmenden Feuerwehrleutendurchaus bewusst. Die Übung, an dem E-Schulungsfahrzeug auf dem verschneiten Hofplatz der Feuerwehr Lauchringen, wurde konzentriert und gewissenhaft umgesetzt. Zuvor wurde in einem theoretischen Teil das Vorgehen erklärt.

E-Fahrzeuge brennen etwas anders

„Die Rückentzündungsgefahr ist bei diesen Fahrzeugen höher, E-Fahrzeuge brennen etwas anders als Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben, und darauf muss sich die Feuerwehr einstellen“, sagt Christoph Stangl.

Im Nachgang wurden die Übungen genau besprochen und analysiert
Im Nachgang wurden die Übungen genau besprochen und analysiert | Bild: Marie-Christin Spitznagel

Aber wenn man das weiß, könne man damit umgehen. „Einige Sachen sind anders, aber auch ein Brand an einem E-Auto ist nicht gefährlicher als ein Brand an jedem anderen Auto“, so Stangl weiter.

Das sagen die Teilnehmer

„Wir haben bisher noch keine Probe mit E-Autos gemacht. Das ist wirklich interessant“, findet Manuel Schäuble, der als Maschinist für das Fahrzeug aus Lauchringen vor Ort war. Dieses Fazit teilen auch die anderen teilnehmenden Feuerwehrleute. Vor allem die Übungen an dem Schulungsfahrzeug fanden großen Anklang.

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