Auf 100 Jahre blickt der Blasmusikverband Hochrhein in diesem Jahr zurück. Eigentlich wollte der Verband mit einem breit gefächerten Programm sein Jubiläum feiern. Doch nun kam alles anders als erwartet. Die Corona-Krise machte dem Verband einen Strich durch die Rechnung. Viele Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden. Der Festakt und das Verbandsmusikfest im Juni bleiben aber weiterhin in Planung.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf den Blasmusikverband Hochrhein?

„Ja, die Krise trifft uns gleich doppelt“, sagt Felix Schreiner, Präsident des Verbands. „Wir müssen gemeinsam mit unseren Musikvereinen fast täglich Veranstaltungen absagen. Das schmerzt, ist aber richtig und ohne Alternative“, sagt Schreiner. Der Schutz der Bevölkerung sei jetzt wichtiger als alles andere.

Das neue Logo des Blasmusikverbandes Hochrhein.
Das neue Logo des Blasmusikverbandes Hochrhein. | Bild: Kommunikation & Design Gröber GmbH & Co. KG

Die neuen Termine für die abgesagten Veranstaltungen

„Die Corona-Krise trifft den Blasmusikverband Hochrhein (BVH) im Jubiläumsjahr gleich doppelt.“Felix Schreiner, Präsident ...
„Die Corona-Krise trifft den Blasmusikverband Hochrhein (BVH) im Jubiläumsjahr gleich doppelt.“Felix Schreiner, Präsident des BVH | Bild: Torsten Boll

Welches Programm soll stattfinden?

„An den verschiedenen Veranstaltungen, die wir ab Juni geplant haben, halten wir zunächst fest“, sagt Schreiner. Geplant sei, dass das Verbandsmusikfest (VMF) vom 26. bis 29. Juni stattfindet. Für dieses bräuchten die Vereine jedoch eine Vorbereitungszeit. Das wiederum heißt:“Sollte die Vereinsarbeit wirklich bis Mitte Juni stillstehen, ist eine Durchführung im geplanten Rahmen nicht möglich.“

Der offizielle Festakt am 26. Juni in Wehr mit Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann als Festrednerin bleibt in der Planung. „Wir müssen aber die Entwicklungen der Corona-Pandemie im Blick haben und werden rechtzeitig entscheiden, auch weil mit Veranstaltungen immer auch Kosten verbunden sind“, so Schreiner. Das Jubiläumsprogramm im Herbst stehe unverändert.

Welche Vorbereitungen standen hinter dem großen – mittlerweile abgesagten – Galakonzert?

Vor über zwei Jahren habe die Vorbereitung dieses musikalischen Höhepunkts begonnen, so Schreiner. Im ersten Schritt sei es um die offizielle Anfrage direkt bei der Armee und Kontaktaufnahme gegangen. Das Blasorchester der Luxemburger Armee, der „Musique Militaire Grand-Ducale Luxembourg“, wäre ein absolutes musikalisches Großereignis geworden, so Schreiner. „Es ist eines der führenden europäischen Profi-Orchester“.

Das „Musique Militaire Grand-Ducale Luxembourg“, das große Blasorchester der Luxemburger Armee sollte eigentlich Ende März ...
Das „Musique Militaire Grand-Ducale Luxembourg“, das große Blasorchester der Luxemburger Armee sollte eigentlich Ende März auftreten. Doch dieser Höhepunkt des Jubiläumsjahres musste verschoben werden. | Bild: Musique Militaire Grand-Ducale Luxembourg

Was empfiehlt der Blasmusikverband Hochrhein seinen Mitgliedsvereinen zur aktuellen Situation?

Bereits vor der Rechtsverordnung das Landes habe der Verband den Vereinen empfohlen, die Vereinsarbeit ruhen zu lassen. Denn in den Vereinen würden viele Generationen miteinander musizieren, die in der gesamten Gemeinde verteilt seien. Demnach sei das Verbreitungspotential des Virus riesig, so Schreiner. „Deshalb begrüßen wir, dass die Vereine ihr Vereinsleben derzeit auf Verwaltungsarbeit und Online-Beiträge beschränken.“

Manche Vereine nutzen aber auch digitale Möglichkeiten, um zu proben. So hat etwa die Stadtmusik Tiengen digitale Musikproben eingeführt.

Was bedeutet die Krise für die freiberuflichen Dirigenten und Ausbilder?

„Die Situation ist durchaus dramatisch“, sagt Schreiner. Viele der Lehrer und Dirigenten in den Vereinen sind Freiberufler. Mit Online-Angeboten würde sie versuchen die Zeit zu überbrücken. „Insgesamt fehlt ihnen aber gerade die fast die komplette Basis ihrer Arbeit für ihren Lebensunterhalt“, sagt Schreiner.