Die Lokführergewerkschaft GdL streikt weiter. Viele Züge, auch am Hochrhein, stehen nun von Dienstag, 2 Uhr, bis Mittwoch, 2 Uhr, still. Einige Verbindungen fallen aus. Die Deutsche Bahn (DB) hat, wie bisher, für die Hochrheinstrecke wieder einen Notfallfahrplan eingerichtet, der auch auf den Internetseiten des Waldshuter Tarifverbunds (WTV) zu finden ist. Einige, wenige Züge fahren – trotz Streik.
„Es ist immer derselbe Streikfahrplan“, versichert WTV-Geschäftsführer Lothar Probst auf SÜDKURIER-Nachfrage am Telefon. Die Züge, die auch während der Streiks fahren, sind dieselben wie bei jeder bisherigen Streikperiode.
Diese Züge verkehren auf der Hochrheinstrecke
Wer auf der Hochrheinstrecke von Basel, über Waldshut nach Singen, beziehungsweise Friedrichshafen, unterwegs ist, ist nicht gänzlich aufgeschmissen. Ab Basel fahren zwei Interregiozüge und fünf Regionalbahnen nach Lauchringen beziehungsweise Waldshut. Von Singen (Friedrichshafen) nach Basel gibt es ebenfalls drei IRE-Verbindungen, drei RB-Züge fahren ab Lauchringen, drei ab Waldshut.
Diese Abfahrtszeiten gibt‘s im Einzelnen
Ab Singen fährt der IRE um 7.45, 9.45 und 15.45 Uhr. Ab Basel um 9.49, 11.49 und 17.49 Uhr. Um 9.05, 15.05 und 18.05 Uhr fahren Regionalbahnen von Lauchringen nach Basel, um 6.13, 6.46 und 12.16 Uhr von Waldshut nach Basel. In umgekehrter Richtungen gibt es RB-Verbindungen von Basel nach Lauchringen um 7.53, 13.53 und 16.53 Uhr, von Basel nach Waldshut um 10.53 und 19.53 Uhr.
Die SBB-Züge fahren voraussichtlich planmäßig
Auch für die SBB-Linien ändert sich erst einmal nichts. Die Züge der SBB auf den Linien Erzingen-Schaffhausen und Singen-Schaffhausen sowie die Wiesentalbahn fahren voraussichtlich planmäßig (Stand: Montag, 17 Uhr).
Auf ihren Internetseiten schreibt die SBB Deutschland – wie bisher: „Der Warnstreik betrifft die Gewerkschaftsmitglieder bei der Deutschen Bahn AG (DB), Transdev und City Bahn Chemnitz. Die Lokführer der SBB Deutschland selbst streiken nicht. Dennoch ist der Betrieb von den Fahrdienstleitern und anderen Berufsgruppen des Infrastrukturbetreibers DB Netz AG sowie deren Gleise und Anlagen abhängig. Sollten diese ihre Arbeit niederlegen, stehen auch unsere Züge still. Derzeit gehen wir jedoch davon aus, dass unsere Züge nach regulärem Fahrplan verkehren können.“
Was ist, wenn der Streikaufruf kurzfristig kommt?
Die GdL kündigt für den Fall, dass die Bahn nicht weiter verhandelt, Wellenstreiks an, die auch kurzfristig aufgerufen werden sollen. Kann die Bahn darauf dann noch mit einem Notfahrplan reagieren?
„Was noch kommt, kann im Moment keiner sagen“, erklärt WTV-Geschäftsführer Lothar Probst erst einmal. Aber er versichert, dass die DB stets versuchen werde, den Streikfahrplan auf die Schiene zu bringen. „Egal, wie kurz- oder langfristig die GdL die Streiks ankündigt.“
Gibt es Verstärkerbusse oder Ersatzverkehr?
Für Fahrgäste im Nahbereich, Berufspendler und Schüler bleibt die Möglichkeit, auf die Busse der SBG umzusteigen. Die allerdings waren, so die Beobachtungen von Kunden während der vergangenen Streiks, vor allem zu den Stoßzeiten teils überfüllt.
„Unsere Busse fahren nach dem regulären Fahrplan“, sagt Markus Jehle von der SBG-Niederlassung in Waldshut auf SÜDKURIER-Nachfrage am Telefon. Aber für ausgefallene Züge gebe es keinen Schienenersatzverkehr. „Von Seiten der DB Regio ist keine Zusatzleistung, gewünscht“, sagt Jehle, nachdem er sich beim Unternehmen erkundigt hat. Mit vollen Bussen sei also zu rechnen.