Nach wie vor ist am Hochrhein noch keine Corona-Entwarnung in Sicht: Weder in den deutschen Landkreisen noch in den Schweizer Grenzkantonen ist ein signifikanter Rückgang der Infektionszahlen spürbar. Aber es gibt auch vereinzelte positive Nachrichten: So meldete das Gesundheitsamt Waldshut am Sonntag einen Inzidenzwert von 128,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche – dies ist der niedrigste Wert seit Ende Oktober. Damit lag der Kreis auch zum ersten Mal seit dem 29. Oktober wieder unter dem Landesdurchschnitt. Die Freude darüber währte aber nur kurz: Am Montag war wieder ein Anstieg auf 150,3 zu verzeichnen.

Bild 1: Die Zahl der Corona-Todesfälle steigt an
Bild: Obermeyer, Justus

Noch deutlich dynamischer ist das Infektionsgeschehen aktuell im Landkreis Lörrach, der im landesweiten Kreisvergleich mit einer absolut stabilen Inzidenz von 206,9 immer noch auf Platz 5 liegt. Ein Grund dafür liegt nicht allein in der Grenznähe, sondern in einem besonderen Hotspot, dem Rheinfelder St. Josefshaus: Nachdem vor zwei Wochen bereits 38 Bewohner und Betreuer der Einrichtung positiv getestet wurden, kamen in der vergangenen Woche nochmals 18 Personen hinzu. Insgesamt hat sich im Kreis Lörrach die Zahl der Neuinfektionen stabilisiert: Mit knapp unter 500 pro Woche liegt dieser Wert aber immer noch sehr hoch.

Die zweite Welle im Detail.
Die zweite Welle im Detail. | Bild: Obermeyer, Justus

Ebenfalls stabilisiert – ohne größere Bewegungen nach oben oder unten – hat sich die Lage südlich des Rheins: In allen vier Grenzkantonen Basel (Stadt), Baselland, Aargau und Schaffhausen hat sich die 7-Tage-Inzidenz bei zwischen 300 und 350 eingependelt – also mehr als doppelt so hoch wie im Landkreis Waldshut. Der Verzicht auf Lockdown-Maßnahmen in der Schweiz lässt sich somit deutlich an den Zahlen ablesen.

Noch immer ist die Zahl der Infektionen mehr als doppelt so hoch wie im April.
Noch immer ist die Zahl der Infektionen mehr als doppelt so hoch wie im April. | Bild: Obermeyer, Justus

Auch wenn die deutschen Landkreise aktuell besser dastehen als die Grenzkantone, bleibt die Lage auf beiden Seiten des Rheines ernst. Die aktuellen Infektionszahlen sind auch in Lörrach und Waldshut mehr als doppelt so hoch wie zum Höhepunkt der ersten Welle im März/April.

Die Entwicklung der Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie.
Die Entwicklung der Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie. | Bild: Obermeyer, Justus

Zahl der Todesfälle steigt an

Rund sechs Wochen nach Beginn der zweiten Welle beginnt nun auch die Zahl der Todesfälle signifikant zu steigen. Auch hierbei trifft es die Schweizer Kantone bislang deutlich heftiger als die deutschen Landkreise: Der Kanton Aargau meldet seit dem 1. Oktober 136 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid 19. Im Verhältnis zur vergleichsweise geringen Einwohnerzahl (82.000) ist auch Schaffhausen hart getroffen: 24 Todesfälle wurden hier seit 1. Oktober registriert, schon jetzt drei Mal mehr als während der „ersten Welle“. Baselland mit 34 Toten und die Stadt Basel mit 23 Toten liegen ebenfalls noch deutlich vor den deutschen Landkreisen. Bemerkenswert ist allerdings, dass im Kreis Waldshut trotz geringerer Einwohner- und Infektionszahlen mehr Tote zu beklagen sind als im Landkreis Lörrach: 13 im Kreis Waldshut, 12 in Lörrach.

Mit Todesfälle nehmen zu. Der Kanton Aargau fehlt in der Übersicht, hier sind aktuell 136 Tote zu beklagen.
Mit Todesfälle nehmen zu. Der Kanton Aargau fehlt in der Übersicht, hier sind aktuell 136 Tote zu beklagen. | Bild: Obermeyer, Justus
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