Weiterhin ist am Hochrhein keine eindeutige Tendenz in der Entwicklung bei der Corona-Pandemie zu erkennen. Während sich in den Landkreisen Waldshut und Lörrach ein leichtes Abflauen des Infektionsgeschehens andeutet, stagniert in den Schweizer Grenzkantonen die Zahl der Neuinfektionen auf besorgniserregend hohem Niveau.
Aber zunächst zu den Landkreisen Lörrach und Waldshut: Ein Abklingen der „zweiten Welle“, wie sie nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns Anfang November erhofft worden war, ist nun endlich nach der dritten Woche zu erkennen: Ein leichter Knick ist in der grafischen Übersicht zu sehen.

Bedenklich ist die Entwicklung allerdings im Kreis Lörrach, der mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 200 mittlerweile zu den Corona-Hotspots in Baden-Württemberg gehört. Rund 500 Personen aus dem Landkreis erhalten derzeit jede Woche eine postives Sars-CoV 19-Testergebnis. Nur drei Landkreise haben derzeit ein aktiveres Infektionsgeschehen. Am 1. November lag der Landkreis noch exakt auf Landesdurchschnitt. Im Vergleich mit anderen Kreisen hat der Lockdown hier also weniger sichtbare Erfolge gebracht.
Wenig Bewegung auch im Kreis Waldshut, wo die 7-Tage-Inzidenz aber weiter unter der 200er-Marke liegt. In absoluten Zahlen bedeutet dies rund 300 Neuinfektionen pro Woche. Auch dies ist ein Wert, der kaum über mögliche Lockerungen nachdenken lässt. Zum Vergleich: Der Höchstwert der „ersten Welle“ lag unter 100 Neuinfektionen pro Woche.
In beiden Landkreisen sind oder waren mittlerweile nachweislich über ein Prozent der Bevölkerung mit Sars-CoV 19 infiziert. Die Dunkelziffer liegt aber wohl deutlich höher. Insgesamt sind im Kreis Waldshut nun 1831 Bürger positiv getestet, über 75 Prozent davon infizierten sich innerhalb der zweiten Welle seit 1. Oktober. Ähnlich im Landkreis Lörrach, wo 2050 der fast 3000 registrierten Fälle auf den Zeitraum seit Anfang November fallen.
Zweite Welle fordert 9 Tote im Landkreis Waldshut
Mit mehrwöchigem Abstand zum Anstieg der Infektionszahlen steigt nun auch die Zahl der Sterbefälle im Zusammenhang mit Sars-CoV 19: Seit Anfang November sind im Landkreis Lörrach drei Todesfälle zu beklagen (insgesamt seit Beginn der Pandemie 68), im Landkreis Waldshut sogar neun (insgesamt 44).
Blick über die Grenze
Nicht besser sieht es aktuell weiter südlich in den Grenzkantonen aus: Basel (Stadt) hatte in der vergangenen Woche nochmals einen deutlichen Anstieg an Neuinfektionen zu verzeichnen, nachdem sich die Lage in den ersten beiden November-Wochen noch zu stabilisieren schien. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf über 400 – mittlerweile liegt sie wieder knapp unter dieser Marke. Die Kantonsregierung hat reagiert und eine vorläufige Schließung sämtlicher Gastronomiebetriebe in der Stadt Basel verfügt.
Bei Inzidenzwerten um die 330 haben sich die Kantone Baselland, Aargau und Schaffhausen eingependelt. Für Baselland und Schaffhausen gehört dies zu den höchsten bislang errechneten Werten, für den Kanton Aargau bedeutet die Zahl einen Fortschritt: Anfang November lag die Inzidenz hier noch bei 400. Es sind also im November zwei völlig gegenläufige Entwicklungen zu beobachten – leichte Entspannung im Aargau, ein höheres Infektionsgeschehen dagegen in Basel.
Die Entwicklung am Hochrhein in der Vorwoche:
Die Entwicklung in der Schweiz:
Aktuelles täglich in unserem Ticker: