In der Region Freiburg hat sich die Aktion „Region der Lebensretter“ etabliert. Diese professionellen Retter, die in den ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herz-Kreislaufstillstand eintreffen, können die Überlebenschance von Patienten verdoppeln bis vervierfachen, heißt es auf der Internetseite des Vereins. Im Landkreis Waldshut gibt es die First Responder, eine Ergänzung durch die Region der Lebensretter ist in Vorbereitung.

Wer sind die First Responder?

„Das sind ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken“, erklärt Peter Hofmeier, Vorsitzender im Bereichsausschuss für den Rettungsdienst. An 20 Standorten im Landkreis Waldshut gibt es rund 200 solcher Ersthelfer. Bis zu 2300 Mal werden sie jährlich alarmiert.

Peter Hofmeister, Vorsitzender Bereichsausschuss für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Waldshut.
Peter Hofmeister, Vorsitzender Bereichsausschuss für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Waldshut. | Bild: Edinger, Gerald

Was ist die Region der Lebensretter?

„Wir möchten diese Aktion auch im Landkreis Waldshut ins Rollen bringen“, erklärt Caren-Denise Sigg, Dezernentin für Mobilität, Ordnung und Kommunales im Landratsamt Waldshut. Im Raum Freiburg sind meist Ärzte, Feuerwehrleute oder THWler im Ruhestand, die mit einem Rettungskoffer samt Defi ausgestattet werden. Über eine App sind sie mit der Notrufzentrale verknüpft. Wenn ein Notfall gemeldet wird, kann der nächstgelegene Helfer angefunkt werden und oft in wenigen Minuten beim Notfallopfer sein, heißt es auf der Internetseite des Vereins.

Caren-Denise Sigg, Landratsamt Waldshut Dezernat Mobilität, Ordnung und Kommunales.
Caren-Denise Sigg, Landratsamt Waldshut Dezernat Mobilität, Ordnung und Kommunales. | Bild: Edinger, Gerald

Welche Erfahrungen wurden bisher gesammelt?

Judith Joos, Geschäftsführerin des Vereins „Region der Lebensretter“ aus Freiburg erklärt auf Anfrage dieser Zeitung: „Wir arbeiten sehr konstruktiv mit allen Hilfsorganisationen und Kliniken zusammen, unser System funktioniert nur dadurch, dass medizinisch qualifizierte Menschen aus allen Bereichen ehrenamtlich bei uns mitmachen. Unsere Erfahrungen sind sehr positiv! Wir retten jeden Tag Leben!“

Welche Pläne gibt es für den Landkreis?

„In der zweiten Jahreshälfte werden die Pläne konkreter werden, die Region der Lebensretter im Landkreis zu installieren“, sagt Caren-Denise Sigg. Ziel sei es, qualifizierte Menschen zu finden, die in ihrer Freizeit „bei echten Notfällen“ schnell vor Ort sein können. „Damit haben wir die Chance, dass jemand kommt, der bis zum Eintreffen eins RTW, Hilfe leisten kann“, so die Dezernentin weiter. Für Patrick Frey, Betriebsleiter Rettungswesen im Landkreis, ist die Qualität der Ersthelfer entscheidend.

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