Am Holzumladeplatz im Laufenburger Stadtteil Rhina laufen die baulichen Vorbereitungen für einen spektakulären Transport Anfang nächsten Jahres. Dann kommen hier zwei rund 200 Tonnen schwere Trafo-Umspannstationen per Zug an, werden auf Schwerlaster überführt und dann im Schneckentempo zum elf Kilometer nordwestlich gelegenen Standort Kühmoos in der Gemeinde Rickenbach gefahren. Das erklärte auf Anfrage Jörg Weber, Projektsprecher der Firma Amprion.

Die Generatoren werden auf einen 32-achsigen Tragschnabelwagen angeliefert

Die Generatoren kommen in Rhina mit einem 32-achsigen sogenannten Tragschnabelwagen auf der Schiene angeliefert. Am Holzverladeplatz wird die Schwere Last auf eine Tragschnabelbrücke für den Straßenverkehr umgeladen. Solche Schnabelbrücken kommen auch beim Transport von Windkraftflügeln und Turbinen zum Einsatz.

In den vergangenen Wochen wurden bereits die Schwellen am Holzverladeplatz Rhina ausgetauscht. Hier sollen die Transformatoren per Bahn ...
In den vergangenen Wochen wurden bereits die Schwellen am Holzverladeplatz Rhina ausgetauscht. Hier sollen die Transformatoren per Bahn angefahren werden. | Bild: Tobias Büscher

Der Transport im Frühjahr 2025 ist nur der erste und Teil einer groß angelegten Investition für die Zukunft. In Kühmoos modernisieren die Übertragungsnetzbetreiber Amprion und TransnetBW in den nächsten zehn Jahren ihre gemeinsame 380-/220-Kilovolt-Umspannanlage. „Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit machen die Übertragungsnetzbetreiber den Netzknoten fit für die Energiewende und leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Region“, sagt Weber.

„Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit machen die Übertragungsnetzbetreiber den Netzknoten fit für die Energiewende“, ...
„Durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit machen die Übertragungsnetzbetreiber den Netzknoten fit für die Energiewende“, sagt Amprion-Sprecher Jörg Weber. | Bild: Frauke Schumann/Amprion

Konkret bauen Amprion und TransnetBW Folgendes um: Zum einen die Umspannanlage selbst und zum anderen auch die Netzeinführungen im Westen und im Osten. Die beiden Übertragungsnetzbetreiber investieren dabei nach eigenen Angaben insgesamt rund 300 Millionen Euro. Die neuen Trafo-Stationen, die sich nächsten Frühjahr auf den Weg machen, sind ein wichtiger Teil des neuen Netzknotens.

In Kühmoos weist dieses Plakat darauf hin, dass der Netzknoten bis 2033 ausgebaut werden soll.
In Kühmoos weist dieses Plakat darauf hin, dass der Netzknoten bis 2033 ausgebaut werden soll. | Bild: Tobias Büscher

Auch der Zeitpunkt hat seinen Grund: Die Schaltanlagen des Umspannwerks sind bereits seit 2021 an die beiden neuen Betreiber Amprion und TransnetBW übergegangen, aber erst am 1. Januar 2025 übernehmen sie auch die Gebäude und Betriebsflächen vom bisherigen Eigentümer Schluchseewerk AG. Und führen Kühmoos dann komplett in Eigenregie.

Die Schaltanlagen in Rickenbach zwischen Egg und Willaringen hatte die Schluchseewerk AG bereits 1967 errichtet. Schon damals war sie wichtig für die überregionale Stromversorgung. Kühmoos ist ein Verbindungsknoten für Stromtransporte zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz. In der Anlage speisen zudem die Pumpspeicherkraftwerke Wehr und Säckingen direkt in das Übertragungsnetz ein, was die Energieversorgung zusätzlich absichert.

Warum beginnen die Vorbereitungen in Rhina eigentlich jetzt schon, zwölf Monate vor dem Mega-Transport? Einer vom Bautrupp bringt es auf den Punkt: „Was glauben Sie denn? Wir arbeiten mit der Deutschen Bahn zusammen, da muss man pünktlich anfangen, sehr pünktlich.“