Bei Gloria-Intendant Jochen Frank Schmidt und Geschäftsführer Alexander Dieterle und insbesondere bei den zahlreichen Akteuren vor und hinter den Kulissen des Theaters sorgte diese Nachricht, für große Erleichterung und Freude. Die geplante Premiere am 17. Oktober könne somit stattfinden, vorausgesetzt es gibt keine neuerlichen Verschärfungen der Vorgaben. „Es ist das Ende einer langen Hängepartie“, sagt Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung. Jetzt gebe es endlich definitiv den „Tag X“, auf den die Crew hinarbeiten könne. Ein großer Fortschritt für alle Beteiligten

„Hätten beinahe abgesagt“

Dass es dazu noch kommen könnte, war laut Schmidt bis vor wenigen Tagen alles andere als sicher: „Im Grunde waren wir schon kurz davor, alles abzusagen, auch wenn die Vorbereitungen mit unverminderter Kraft weitergelaufen sind.“

Die Leistungsfähigkeit der Belüftungsanlagen des Gloria-Theaters stand im Mittelpunkt eines Gutachtens, das Teil des Hygienekonzepts ...
Die Leistungsfähigkeit der Belüftungsanlagen des Gloria-Theaters stand im Mittelpunkt eines Gutachtens, das Teil des Hygienekonzepts ist. Im Bild Luftmessungen. | Bild: Gloria-Theater GmbH

Denn die Corona-Verordnungen ließen bis vor Kurzem eine Durchführung von Veranstaltungen in einem Rahmen, der auch für die Betreiber noch in einem rentablen Bereich liege, nicht zu. Außerdem änderte sich die Lage mit einem derartigen Tempo, dass Prognosen kaum möglich waren. „Viele unserer Kooperationspartner haben uns davon abgeraten, das noch durchzuziehen.“

Strikte Vorgaben für Betrieb

Aber dann habe sich doch noch alles zum Guten gewendet: „Wir haben von der Stadt die Freigabe erhalten, vor 500 Besuchern spielen zu dürfen“, so Schmidt. Das bedeute: Ein Sechstel der Plätze des Gloria-Theaters bleibe bei den Vorstellungen nicht besetzt. Besucher, die Krankheitssymptome aufweisen, müssten laut Schmidt abgewiesen werden: „Im Zweifelsfall werden wir Fiebermessen.“ Doch in diesem Punkt müsse die Crew konsequent sein, um die Sicherheit der Besucher nicht zu gefährden.

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Vor gewisse Herausforderungen stellt die Gloria-Macher die geltende Abstandsregelung von 1,50 Metern, die selbst bei reduziertem Besucherstrom nur schwerlich einzuhalten seien, so Schmidt. Dies werde aber auf zwei Arten kompensiert: „Zum einen besteht Maskenpflicht für die Zuschauer auch während der Vorstellungen. Zum anderen haben wir eine leistungsstarke Lüftungsanlage.“

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Diese pumpe permanent Frischluft von außen ins Theaterinnere und die verbrauchte Luft nach draußen, so dass die Gefahr einer Ansteckung durch Aerosole so weit wie möglich reduziert werden könne. Etwa alle 20 Minuten werde die Luft im Gebäude komplett ausgetauscht. Ein durch die Stadt Bad Säckingen beauftragtes Lüftungsgutachten habe diesbezüglich sehr gute Ergebnisse erbracht, so Schmidt.

Grünes Licht: Die Tore des Gloria-Theaters werden sich zum Musical-Start wieder öffnen.
Grünes Licht: Die Tore des Gloria-Theaters werden sich zum Musical-Start wieder öffnen. | Bild: Gloria Theater

Im Hinblick auf das Ensemble auf der Bühne profitiere das Gloria-Theater von bevorstehenden Lockerungen bei den Abstandsregelungen am Arbeitsplatz. Somit müssten die Darsteller weder Mindestabstände einhalten noch Masken tragen. Aber auch hier gelte: „Wenn eines der Ensemblemitglieder Krankheitserscheinungen zeigt, wird konsequent getestet“, so Schmidt.

Unterm Strich bleibe es eine große Herausforderung, unter diesen Vorgaben den Spielbetrieb wieder aufzunehmen: „Aber wir nehmen sie gerne an.“

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Vorbereitungen auf vollen Touren

Wenngleich erst jetzt sicher ist, dass das neue Musical auch tatsächlich aufgeführt werden darf, liefen die Vorbereitungen laut Schmidt in den vergangenen Monaten weiter. Die Kulissen und Kostüme seien bei „Tommy Tailors Traumfabrik„ so aufwendig wie bei noch keiner anderen Gloria-Produktion. „Es tummeln sich allerhand skurrile Wesen in unserem Stück. Da sind 3,50 Meter große Hühner oder Drachen mit acht Metern Spannweite. Es gab also eine Menge zu tun.“ Auch geprobt wurde immer wieder fleißig.

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Und dennoch: „Es geht auf Kosten der Motivation, wenn man nicht weiß, ob man überhaupt auftreten darf.“ Ganz abgesehen davon habe der Ticketverkauf unter der Ungewissheit sehr gelitten. „Ich bin mir sicher, dass die Freigabe dazu führen wird, dass viel neue Energie freigesetzt wird“, meint Schmidt.

Und mit dieser Energie gehe es nun in die heiße Phase der Vorbereitung. Bis Ende des Monats sollen die Kulissen fertig und die Orchesterproben absolviert sein. Ende August beginnen die Intensivproben des Ensembles. Diese dauern dann bis zum Premierentermin am 17. Oktober.