Die Feiertage stehen bevor, doch nicht alle Menschen können das Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie verbringen. So wie die stationär untergebrachten Patienten im Klinikum Hochrhein in Waldshut.
Obwohl dort derzeit, trotz der vierten Corona-Welle, Besuche unter strengen Voraussetzungen prinzipiell erlaubt sind, gibt es unterschiedliche Gründe, weshalb manchmal doch kein Besuch empfangen werden kann.
Hanna Günther, Seelsorgerin der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena: „Derzeit herrscht bei Patienten und Besuchern Angst, sich doch zu infizieren oder die Mitmenschen anzustecken. Deshalb ist Besuch in manchen Fällen von Seiten der Patienten, aber auch Besuchern, manchmal nicht erwünscht. Damit die Patienten aber nicht allein sind, gehen wir, wenn gewünscht, zu den Kranken – auch an Weihnachten.“
So ist das Seelsorgeteam tagsüber am 24. Dezember im Einsatz. „Wir versuchen, einen Gang über alle Stationen zu machen, um möglichst viele Patienten zu erreichen, um ihnen Weihnachtswünsche zu überbringen.“
Auch im Vorfeld konnten die Seelsorgerinnen Hanna Günther, Anja Drechsle, Dekanin Christiane Vogel (evangelische Kirche) und Carmen Würth (ehrenamtliche Seelsorgerin) ins Zimmer gebeten werden.
Mehr Gesprächsbedarf als sonst
„Gerade zu dieser Zeit und auch zum Jahreswechsel besteht öfter als sonst Gesprächsbedarf, meist geht es um Trauer, Einsamkeit oder darum, eine Bilanz zu ziehen. Manchmal muss auch gar nicht viel geredet werden, dann reicht es, die Hand zu halten und zu zeigen, dass man da ist“, weiß Günther.
„Das ist glücklicherweise wieder möglich, denn vor einem Jahr durften wir wegen der Corona-Pandemie keinen körperlichen Kontakt haben.“ Aber nicht nur zu Weihnachten sind Hanna Günther und ihre Kolleginnen im Einsatz. „Wir versuchen, immer zeitnah zu kommen, wenn Not am Mann ist – das ganze Jahr hinweg.“
Gottesdienst wird in Zimmer übertragen
Am 25. Dezember wird um 17.30 Uhr der Gottesdienst, der in der Krankenhauskapelle stattfindet, in den Zimmern auf Kanal 27 übertragen. Darüber hinaus gibt es auch über die gesamten Feiertage eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. „Wir haben ganz aktuell drei Priester – Pater Florian, Pater Matthias und Pater Nikolaus – aus Maria Bronnen, die diese Aufgabe übernehmen, gerade bei schweren Krankheits- oder Sterbefällen. Die Priester kommen auf die Zimmer und spenden beispielsweise die Krankensalbung“, erklärt die Seelsorgerin.

Gerade die Corona-Pandemie hat aber auch beim Personal im Krankenhaus Spuren hinterlassen, weiß die 45-jährige Günther. „Es ist oft heftig, was die Mitarbeiter erleben und auch sie brauchen dann mal jemanden, der zuhört und mit dem sie darüber sprechen können. Und auch hier nehmen wir uns dann die Zeit. Wir verstehen uns ja nicht nur als Patientenseelsorge, sondern als Klinikseelsorge.“
Um die Erlebnisse selbst verarbeiten zu können, hat Hanna Günther ihren eigenen Weg gefunden. „Mir hilft es, wenn ich zu Gott bete. Aber auch im Seelsorgeteam sprechen wir natürlich miteinander, wenn Bedarf besteht.“
Die Gurtweilerin wird den Weihnachtsabend mit ihrem Mann und ihren vier Kindern verbringen. „Wir essen und singen miteinander am Christbaum und dann gibt es auch bei uns die Geschenke“, erzählt Hanna Günther.
Wie sind die Besuchsregeln im Klinikum Hochrhein über Weihnachten?
Welche Regeln an Weihnachten im Klinikum Hochrhein bei Besuchen gelten, haben wir hier zusammengestellt: