„Mein Plan war eigentlich, die Millionen bei ‚Wer wird Millionär‘ abzuräumen, um dann in die Riege der Z-Promis aufzusteigen und so bei ‚Let‘s Dance‘ mitmachen zu dürfen.“ Jeanette Eckert aus Dogern beschreibt ihre Intention, zu der Quizshow „Wer wird Millionär“ zu gehen, mit klaren Worten.
Schon vor etwa zehn Jahren habe sie sich darauf beworben, einmal auf dem Stuhl gegenüber von Moderator Günther Jauch zu sitzen. Dass daraus nichts wurde, stört Eckert nicht – denn mit der erneuten Bewerbung im vergangenen Jahr klappte es.
Ein einmaliges Erlebnis
Die Erfahrung bezeichnet sie als „Once-in-a-Lifetime-Erfahrung. „Ich war total nervös. Immerhin schauen da Hunderttausende Menschen zu“, so Jeanette Eckert. „Mein Hirn lief komplett anders, als ich auf dem Stuhl saß, hatte ich auf einmal alles vergessen.“ In der Spezialausgabe von „Wer wird Millionär“, dem 3-Millionen-Euro-Spezial, schaffte die Dogenerin es gerade noch gegen Ende des zweiten Tages noch auf den Kandidatenstuhl.

„Ich habe einfach nicht die schnellsten Reaktionen“, gesteht sie sich selbst ein. Und trotzdem schaffte sie die Auswahlrunde und nahm gegenüber von Günther Jauch Platz. Wenig später war die Sendezeit zu Ende und Eckert trat als Überhangskandidatin am folgenden Tag erneut auf. „Das war auch gut so“, sagt sie. „Ich war am ersten Tag nervlich völlig blank.“ Auch ihrer Begleitung, einer langjährigen Freundin, sei das abends beim Essen aufgefallen.
Die Erfahrung, bei „Wer wird Millionär“ dabei gewesen zu sein, bezeichnet Jeanette Eckert als eine Art kleinen Selbstfindungstrip: „Für einen Normalo ist so eine Show beim ersten Mal immer aufregend.“ Über ihren Blackout bei einer Mathefrage kann sie heute über sich selbst lachen. Und trotzdem sei es ihr schwergefallen, sich selbst im Fernsehen zu sehen. „Ich rege mich über mich selbst auf, weil ich bei zwei Fragen die Antworten eigentlich schon gesagt hatte, dann aber doch Joker verwendete.“
Jeanette Eckert untersucht Günther Jauch
Dass sie die Risikovariante zu Beginn der Sendung wählte und damit auf vier Joker zurückgreifen konnte, sei für sie von Anfang an klar gewesen. „Der Zusatzjoker ist einfach sehr wertvoll. Und eine Zockerin bin ich nicht. Ich weiß, wenn ich rechtzeitig aussteigen muss.“
Dass das Format „Wer wird Millionär“ neben einer Quizshow eben auch eine Unterhaltungssendung ist, machte sich unter anderem dadurch deutlich, dass die Dogener Ernährungsberaterin während der Sendung anfing, den Moderator Günther Jauch mit einem sogenannten Hautfaltenmessgerät zu untersuchen.
Professioneller Umgang mit Publikum und Kandidaten
Sie typisierte Jauch als Pekanus, was einem schlanken, drahtigen Typ entspreche, der trotz seines großen Herz-Kreislaufsystems nicht gerne körperlich an seine Grenzen gehe. Jauch musste schmunzeln und gab vor laufender Kamera zu, das letzte Mal vor Jahren Sport gemacht zu haben. Der Moderator hinterließ bei Eckert einen professionellen Eindruck: „Es ist nicht einfach, ihm hinter die Linse zu schauen.“
Bei der 64.000-Euro-Frage war dann Schluss. Am dritten Tag, dem Finale, des 3-Millionen-Specials wurde Jeanette nicht persönlich von Showmaster Günther Jauch angesprochen und verpasste damit die Chance, ihren Gewinn in Höhe von 32.000 Euro weiter zu erhöhen.
Zu Hause werde sie jetzt, nach ihrem Auftritt im Fernsehen, immer wieder erkannt und angesprochen – egal ob beim Einkaufen oder Joggen. Was sie sich mit ihrem Gewinn auf jeden Fall verwirkliche, sei ein Schokoloaden-Abonnement einer örtlichen Konditorin: „Für mich war klar, dass ich das mache, wenn ich auf den Stuhl komme.“