Ein Feuer hat in der Konstanzer Altstadt verheerenden Schaden angerichtet. Hunderte Einsatzkräfte waren stundenlang im Einsatz, um die Flammen in den Griff zu bekommen und den Brand zu löschen. Noch immer ist das vollständige Ausmaß unbekannt. Doch sind historische Städte wie Waldshut, Tiengen, Laufenburg oder Bad Säckingen auch gefährdet?
„Altstädte sind immer eine Herausforderung“, sagt Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger. Gleichzeitig sei den Menschen vor Ort das Thema Altstadt-Brand seit Jahrhunderten bekannt. Feuerwehren in der Region üben regelmäßig einen Ernstfall. In der länderübergreifenden Doppelstadt Laufenburg sind sogar die Schweizer Kollegen mit eingebunden: „Hier arbeiten die Wehren grenzübergreifend zusammen. Die Schweizer haben ja das gleiche Problem. Es ist egal, auf welcher Seite des Rheins ein Feuer ausbricht.“
Besonderheiten am Hochrhein
Besonders schwierig mache die Brandbekämpfung in Laufenburg die Hanglage. „Außerdem beschränkt der Rhein den Zugang zur Altstadt zusätzlich“, erklärt Rotzinger. Die Einsatztaktik in Altstädten sei durch solche variierenden Gegebenheiten daher sehr individuell. „Für jede einzelne Altstadt gibt es eigene Einsatzkonzepte, die an die dortigen Gegebenheiten angepasst sind.“
So seien in den Konzepten etwa Zugänge und Sammelräume genaustens definiert. Auch kämen bei Altstadt-Bränden von Anfang an mehr Einsatzkräfte zum Einsatz als anderswo. Alles, um den dort vorherrschenden Defiziten zu begegnen.
Generelle Probleme von Altstädten
Defizite sind nach Angaben des Kreisbrandmeisters etwa die oft engen und schmalen Wege und Gassen, die für die Feuerwehr wenig Platz zum Rangieren bieten. Außerdem: „Als die Städte erbaut wurden, gab es nicht die Brandschutzvorschriften, die es heute gibt.“ So könne noch heute in vielen Altstädten beobachtet werden, dass Dächer häufig noch miteinander verbunden seien.
Dadurch entstehe eine hohe Brandausbreitungsgefahr über mehrere Gebäude hinweg. Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger abschließend: „Gibt es keine anständigen Abgrenzungen, können wir das in Flammen stehende Gebäude quasi als ein Riesiges betrachten.“ Generell anfälliger für Brände seien Altstädte allerdings nicht.