„Große Teile des Waldes stehen in Flammen“ – eine echte Horrorvorstellung. Aber es ist laut Landratsamt Waldshut wegen des Klimawandels und der lang anhaltenden Trockenheit inzwischen auch für den Südschwarzwald und den Hochrhein ein realistisches Szenario.
Wie ist die Lage im Wald?
Die Trockenheit und die aktuelle Hitzewelle haben die Waldbrandgefahr in den Landkreisen Waldshut und Lörrach deutlich steigen lassen. Am Donnerstag, 14. Juli 2022, hat der Deutsche Wetterdienst die Gefahrenstufe 5 (sehr hohe Gefahr) für Wald- und Flächenbrände ausgerufen, für die kommenden Tage die Gefahrenstufe 4 (hohe Gefahr).

Bei Trockenheit und Hitze entstehen Brände laut Landratsamt Lörrach in der Regel durch menschlichen Leichtsinn oder Unachtsamkeit. Auch im Landkreis Lörrach sei es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Bränden gekommen.
Was muss jetzt im Wald beachtet werden?
Beide Landratsämter rufen daher zu „absoluter Vorsicht“ auf und bitten darum, die geltenden Verhaltensregeln im Wald und auf offenen Flächen zu beachten. Um die Gefahr einzudämmen, hat das Landratsamt Waldshut ein Feuerverbot im Wald ausgesprochen. Es trat am 12. Juli in Kraft und bleibt bis 12. August gültig.
Wenn der Abstand zum Wald weniger als 100 Meter beträgt, darf im Landkreis Waldshut kein Feuer angezündet werden. Auch offenen Licht im Wald ist tabu. Dieses Verbot gilt auch für eingerichtete und gekennzeichnete Feuerstellen im Wald, wie beispielsweise Grillplätze.
Davon betroffen ist beispielsweise auch die Grillstelle am Vitibuckturm in Tiengen. Dort darf bis 12. August also kein Feuer mehr entzündet werden.

Die wichtigsten Regeln im Überblick
Was müssen Waldbesitzer jetzt beachten?
Waldbesitzer sollten laut Jürgen Bacher, Revierleiter im Stadtwald Tiengen, derzeit kein Restholz verbrennen. Eine Alternative sei laut Landratsamt Waldshut „zu gegebener Zeit auch das Hacken und Mulchen“. Waldbesitzer können sich zudem jederzeit Rat beim zuständigen Revierförster einholen.
Wie sieht es mit Rauchen im Wald aus?
„Vom 1. März bis 31. Oktober ist Rauchen im Wald grundsätzlich verboten, weil Feuergefahr besteht“, erklärt der Revierleiter.
Und was ist, wenn doch etwas passiert?
„Wenn etwas passiert, nicht ewig lang versuchen, es selbst zu löschen, sondern sofort die 112 anrufen“, rät Jürgen Bacher. Wichtig sei dabei, den Standort genau zu beschreiben beziehungsweise einen Treffpunkt vereinbaren, damit die Feuerwehr schnell zur möglichen Gefahrenstelle vorrücken kann.
Wie geht es dem Wald derzeit?
Der Wald komme laut Revierleiter Jürgen Bacher derzeit nicht zur Ruhe. „Ich freue mich über jeden Niederschlag und einen Sommer mit keinen Maximaltemperatoren“, so der Förster. Denn beide Faktoren würden in der Region das Wohlergehen des Waldes bestimmen.