Zum ersten Mal hat das Land Baden-Württemberg am Dienstag, 4. Mai, die Impfquoten der Stadt- und Landkreise veröffentlicht. Nahezu zeitgleich lud das KIZ Lörrach zum Pressegespräch, um die Zahlen vorzustellen, aber auch, um nach vorne zu schauen.
So viele Menschen aus dem Kreis Lörrach wurden gegen Corona geimpft
43.121 Erstimpfungen wurden seit dem 27. Dezember im Kreisimpfzentrum Lörrach durchgeführt, Zweitimpfungen waren es 10450. Der Anteil vollständig geimpfter Menschen im Landkreis Lörrach liegt bei 4,6 Prozent. Damit liegt die Impfquote im Kreis Lörrach bei 18,8 Prozent. Die Quoten werden von der Gesamtbevölkerungszahl mit 229.157 Einwohner im Landkreis berechnet. Die Impfquote des Landes Baden-Württemberg liegt aktuell bei 21,9 Prozent und damit über dem Wert des Landkreises Lörrach.
So viele Menschen aus dem Landkreis Waldshut wurden gegen Corona geimpft
Im Landkreis Waldshut leben laut Statistischem Landesamt 171.299 Menschen. Davon erhielten 33.346 Menschen die Erstimpfung und 9.730 Menschen die Zweitimpfung. Die Anzahl vollständig gegen Corona geimpfter Personen liegt bei 5,7 Prozent. Damit liegt auch hier die Impfquote mit 19,5 Prozent über dem Landeswert.
Doch Vorsicht: So wurden die Zahlen ermittelt
Etwas irreführend könnte sein, wie die Zahlen zustande kamen. So macht Lörrachs Landrätin Marion Dammann klar: Die Berechnungsgrundlage für die Impfquote ist die jeweilige Postleitzahl der geimpften Personen, nicht aber der Ort der Impfungen. Das bedeutet wiederum: Personen aus der Schweiz oder aus anderen Regionen, die sich im KIZ Lörrach impfen lassen, werden nicht hinzugezählt. Diejenigen, die im Landkreis wohnen und sich in einer anderen Region oder in der Schweiz impfen lassen, zählen jedoch schon dazu. So ist mit den Zahlen nicht klar, wie viele Menschen sich wirklich im KIZ impfen lassen haben.
„Der Impftourismus geht bei uns nach Freiburg, Waldshut oder sogar bis nach Stuttgart, so sind keine direkten Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit unseres KIZ möglich“, so Dammann.
Die ersten mit einer „Impfbrücke“
Als Erster in Baden-Württembergs habe der Landkreis Lörrach eine sogenannte Impfbrücke eingeführt, wie Daniel Dröschel, der Leiter des KIZ Lörrach erklärt. Mit dieser können sich Impfberechtigte online registrieren und bekommen eine SMS-Benachrichtigung, falls kurzfristig Impftermine frei werden. Auch Restdosen würden hier verimpt. „Es soll alles verimpft werden, was zu verimpfen ist“, sagt Landrätin Dammann. 550 Personen wurde laut Dröschel hiermit bereits ein Impftermin vermittelt, 12.552 hatten sich bereits für die Impfbrücke registriert.
Impfwilligkeit nicht das Problem – es fehlt an Impfstoff
Mit der großen Warteliste bei der Impfbrücke zeige sich, dass nicht die Impfwilligkeit der Menschen ein Problem sei, sondern die Menge des verfügbaren Impfstoffs. Damann könne keine Impfunwilligkeit feststellen. Als Grenzregion mit einem Hochinzidenzgebiet als Nachbarland habe man beim Land mehr Impfstoff beantragt, erklärt die Landrätin. Doch das Land habe dies nicht einlösen können.
Mehr Impfungen im KIZ durch geänderte Impfstoffzuteilung durch das Land
Jedoch hat das Land für die Impfstoffverteilung neue Kriterien zugrunde gelegt. Dies wiederum habe für das KIZ in Lörrach bereits positive Effekte gezeigt, erklärt Susann Franke, ebenfalls Leiterin des KIZ. In den vergangenen zwei Wochen habe das KIZ 50 Prozent zusätzliche Impfstoffmengen erhalten und diese wurden laut Franke direkt in weitere Termine umgesetzt. Zudem wurden die Öffnungszeiten erweitert, so hat das KIZ Lörrach nun von dienstags bis samstags von 8.30 bis 20 Uhr geöffnet. So können aktuell 6000 Menschen pro Woche dort geimpft werden. Doch die maximalen Kapazitäten von 10.000 Impfungen pro Woche sein damit noch längst nicht ausgeschöpft. „Das KIZ kann noch viel mehr leisten“, so Dammann.
Wo die mobilen Impfteams im Einsatz sind
Auch die mobilen Impfteams (MIT) sind weiterhin im Einsatz, laut Dröschel im Mai hauptsächlich mit Zweitimpfungen. Zusätzlich impfen die MIT in der Justizvollzugsanstalt, den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises, den Anschlussunterbringungen der Kommunen und in der Wohnungslosenhilfe – eben dort, wo die Menschen schwerer erreichbar seien. „Wir wollen dahin kommen, der breiten Bevölkerung ein gutes Impfangebot zu bieten, dafür ist der Einsatz der MIT sehr viel wert“, so Dammann. „Gut aufgestellt sind wir, der entscheidende Faktor ist, ob ausreichend Impfstoff da ist.“
Landrätin wünscht sich mehr Lockerungen
Mit der Impfstrategie, der Luca-App und den Testungen seien die Möglichkeiten, die Pandemie einzudämmen deutlich verbessert, so die Landrätin. „Es wäre sehr schön, wenn wir damit auch zu mehr Lockerungen kommen könnten.“