In sieben Jahren, also im Jahr 2028, soll das neue Zentralkrankenhaus für den Landkreis Waldshut in Albbruck seinen Betrieb aufnehmen. Schon jetzt steht fest, wie Patienten, Mitarbeiter und Besucher den Gesundheitspark an der B 34 erreichen können. Der Kreistag hat dazu in seiner Juli-Sitzung die entsprechende Masterplanung verabschiedet. Diese sieht als verkehrstechnische Schwerpunkte zwei Kreisverkehre auf der B 34 sowie eine Parkallee als zentrale Erschließungsachse und ein fünfgeschossiges Parkhaus auf dem Gelände des künftigen Gesundheitsparks vor.

Laut Kreisverwaltung sei die städtebauliche Masterplanung als Prozesse zu verstehen. Das heiße, dass das „Konzept entsprechend der fortlaufenden Planungen ergänzt und weiterentwickelt wird“. Den ersten Meilenstein auf dem Weg zum Gesundheitspark mit dem Klinikum Hochrhein als zentrale Einrichtung, hatte der Kreistag im Dezember 2020 mit der Verabschiedung des Grobkonzepts der städtebaulichen Masterplanung gesetzt.

Klinikum Hochrhein im Westen

Zentraler Punkt des Gesundheitsparks soll natürlich das neue Krankenhaus für den Landkreis Waldshut werden und, so der aktuelle Zeitplan, bereits in sieben Jahren den Standort Waldshut ablösen. Das Zentralspital haben die Planer für den westlichen Teil des Grundstücks an der B 34 vorgesehen. Vor dem Haupteingang in Richtung Osten, also in Richtung Waldshut-Tiengen, ist eine zentrale Plaza vorgesehen.

Bild 1: Klinikum Hochrhein: Über zwei Kreisel auf der B 34 und eine Parkallee sollen Patienten, Mitarbeiter und Besucher ins geplante Zentralkrankenhaus in Albbruck kommen
Bild: Schönlein, Ute

Der östliche Teil des Areals ist für gesundheitsaffine Einrichtungen reserviert. Was dies im einzelnen sein wird, steht im Juli 2021 noch nicht fest. Gleichwohl geht die jetzt vom Kreistag verabschiedete Masterplanung von einer vollständigen Bebauung des gesamten Quartiers aus.

Keine Vorentscheidung für A98-Planungen

Die Erschließung des Gesundheitsparks soll über eine Parkallee mit zwei Anschlussknoten, sprich Kreisverkehre, auf der B 34 erfolgen; einer im Westen, einer im Osten in etwa auf Höhe der Albbrucker Kläranlage. Die Ausbildung einer Quartiersmitte soll in Form eines öffentlichen Platzes, der sogenannten Plaza erfolgen.

Ein fünfgeschossiges oberirdisches Parkhaus ist zwischen B 34 und Parkallee vorgesehen. Es soll mit seinen etwa 1120 Stellplätzen nicht nur einen Großteil des ruhenden Verkehrs aufnehmen, sondern aufgrund seiner Höhe auch gleichzeitig für einen Lärmschutz für das Klinikgebäude sorgen. Weitere Parkflächen, möglicherweise auch in Tiefgaragen, könnten rund um die weiteren Gebäude im Osten des Quartiers entstehen.

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Den einen Kreisverkehr haben die Planer „sehr weit nach Westen“ verlegt, sodass die Reservefläche des Klinikums in Richtung Bad Säckingen ohne Einschränkungen nutzbar bleibt. An der westlichen Gebäudeseite des Krankenhauses ist zudem die Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und die zentrale Notaufnahme vorgesehen.

Die zwei Anschlusspunkte des Gesundheitsparks in Form von Kreisverkehren auf der B 34 seien laut Ulrich Noßwitz von der Bernard Gruppe, zwingend notwendig, um den Verkehr entsprechend zu lenken. Die zwischen Parkhaus und Krankenhaus vorgesehene und parallel zur B 34 verlaufende Parkallee solle aber keine Ausweichroute für die B 34 werden. Um dies zu verhindern, solle hier Tempo 30 gelten. Großtransporte sollen das Krankenhaus von Westen her anfahren.

Der Idee von Freie-Wähler-Kreisrat Franz Brüstle, die Parkallee von vornherein zur verkehrsberuhigten Zone zu machen, erteile Ulrich Noßwitz eine Absage. Tempo 20 ginge, Tempo sieben (also verkehrsberuhigt) halte er für schwierig, da in einer solchen Zone das Verkehrsaufkommen 500 Kraftfahrzeuge am Tag nicht überschreiten dürfe. Für die Parkallee rechne er indes mit etwa 3000 Kraftfahrzeugen täglich.

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Die Frage von SPD-Kreisrätin Rita Schwarzelühr-Sutter, nach Hochwasser- und Schallschutz, beantwortete Knut Maier. Durch die hohe Böschung am Rheinufer könne die kritische Grenze selbst bei einem extremen Hochwasser (HQ extrem) um zehn Meter unterschritten werden. Allerdings empfehle ein Bodengutachten die Unterkellerung der Gebäude, um so eine bessere Tragfähigkeit zu gewährleisten. Aber, so Maier weiter: „Wir haben kein Grundwasserproblem.“ Der Schutz vor Verkehrslärm könne bereits durch das fünfgeschossige Parkhaus erreicht werden. Schlimmer sei jedoch der Lärm von Gewerbe. Dennoch zeigte sich Maier überzeugt: „Wir haben alles getan, was bis jetzt zu tun war.“

So kommt die Feuerwehr

Für Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr soll das Areal von Westen und Osten anfahrbar sein, teilweise auch, von Westen her, über den Hochrhein-Radweg, der südlich zwischen künftiger Bebauung und Rhein eingezeichnet ist.

So geht es jetzt weiter

Jetzt geht es um eine europaweite Ausschreibung für die Planung des neuen Spitals. „Wie das Klinikum aussieht, steht erst im Laufe des Jahres 2022 fest“, erklärte hierzu Knut Maier des für die Masterplanung beauftragen Büros Baldauf aus Stuttgart.

Auf dem Weg zum Zentralklinikum im Kreis Waldshut