Wer zu schnell fährt, muss bezahlen. Das spült den Kommunen ordentlich Geld in die Kasse – auch im Kreis Waldshut.

Im Landkreis Waldshut führen drei Behörden eigene Geschwindigkeitsmessungen durch: Das Landratsamt Waldshut, die Stadt Waldshut-Tiengen und die Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen, Rickenbach, Murg, Herrischried.

Die Zahlen des Landratsamts

Tobias Herrmann, Pressesprecher des Landratsamt erklärt: „Unser Zuständigkeitsbereich zählt rund 200 Messstellen. Wir versuchen sowohl innerörtliche Gefahrenschwerpunkte wie beispielsweise Schulen als auch überörtliche Stellen abzudecken.“

Ein Auto fährt auf der B34 in Bad Säckingen.
Ein Auto fährt auf der B34 in Bad Säckingen. | Bild: Mario Wössner

Im Jahr 2022 wurden rund 160.000 Fahrzeuge gemessen, wovon etwa 5.300 Fahrzeuge beanstandet wurden. Die Gesamteinnahmen dadurch betragen 208.000 Euro.

Die gravierendsten Verstöße

Innerorts wurden in der Hauensteiner Straße in Laufenburg zwei Fahrverbote über zwei Monate sowie eine Geldbuße von jeweils 560 Euro verhängt. Im Außerortsbereich wurde auf der B500 bei der Brauerei Waldhaus ein Verstoß mit einem Fahrverbot von zwei Monaten sowie einer Geldbuße von 600 Euro geahndet.

Die Zahlen aus Waldshut

Die Geschwindigkeitskontrollen im Verwaltungsgebiet der Stadt Waldshut-Tiengen bringen für das Jahr 2022 sogar 485.000 Euro ein. Jürgen Wiener, stellvertretender Ordnungsamtsleiter Waldshut-Tiengen erklärt: „Wir betreiben rund 100 verschiedene Messstellen und versuchen an diesen Standorten abwechselnd zu messen.“

Es sei ein einziges Blitzgerät an den 100 Messstellen im Einsatz, das dabei vorwiegend für die Erhöhung der Verkehrssicherheit im Einsatz sei – Die Einnahmen durch die Bußgelder seien lediglich die Folgen dieser Maßnahmen, aber nicht das strategische Ziel der Stadt.

Ein mobiler Blitzer im Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen.
Ein mobiler Blitzer im Stadtgebiet von Waldshut-Tiengen. | Bild: Ordnungsamt/Jürgen Wiener

Am meisten geblitzt wurde mit 31 Messungen in der Feldbergstraße (K6551) zwischen Waldshut-Tiengen und Remetschwiel. Die höchste Messung gab es in der Friedrichstraße, Höhe Schulzentrum in Waldshut, wo eine zulässige Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde erlaubt ist. Festgestellt wurde eine Geschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde – und das nach Abzug der Toleranz. Es folgte eine Geldbuße in Höhe von 506 Euro, zwei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.

Die Zahlen aus Bad Säckingen

Die Stadt Bad Säckingen hat im vergangenen Jahr knapp 300.000 Euro an Tempo-Bußgeldern verteilt. Die häufigsten Tempo-Knöllchen spukten die beiden stationären Blitzersäulen in der Waldshuter Straße und der Schaffhauser Straße ein.

Der stationäre Blitzer an der B34 in Bad Säckingen.
Der stationäre Blitzer an der B34 in Bad Säckingen. | Bild: Linke, Frank

Das komplette System besteht aus den beiden festinstallierten Säulen (ohne Messgerät) und einem mobilen Messgerät. Das Messgerät kann einerseits in die Säulen eingebaut, andererseits aber auch auf eigenem Stativ überall in der Stadt eingesetzt werden. Das heißt: Die Säulen sind nicht zu jeder Zeit mit Messgeräten bestückt.

Insgesamt führte der Ordnungsdienst der Stadt im vergangenen Jahr 111 Tempomessungen durch. Bei diesen 111 Radarkontrollen wurden in 8250 Fällen Temposünder ertappt. Insgesamt hagelte es bei diesen 8250 Verstößen Bußgelder in Gesamthöhe von 299.500 Euro.

Stationäre Radarfallen am Hochrhein

Die beiden festinstallierten Messäulen sind bislang die einzigen im Landkreis. „Das Landratsamt hatte umfassend geprüft, stationäre Anlagen zu installieren, hat sich dann aber dazu entschieden, stattdessen die Anzahl der mobilen und teilstationären Messtage zu erhöhen“, erklärt Herrmann.

Im Vergleich zu stationären Messanlagen hätten mobile und teilstationäre Anlagen den Vorteil, dass sie an unterschiedlichen Orten aufgestellt werden können und darüber hinaus verschiedene Messtechniken zulassen würden.

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