In Todtmoos werden die beiden Gemeinschaftsunterkünfte für Flüchtlinge in absehbarer Zeit geschlossen. Diese Information des Landratsamtes gab Bürgermeister Marcel Schneider jüngst im Gemeinderates bekannt. Das Landratsamt nutzt das ehemalige Hotel „Löwen“ in der Hauptstraße und das ehemalige Hotel „Fünf Jahreszeiten“ auf dem Köpfle aktuell als Gemeinschaftsunterkünfte.

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Ende des Jahres 2022 schlugen in Bezug auf die Unterbringung von Flüchtlingen in Todtmoos die Wellen in der Bevölkerung hoch. Von den seinerzeit in den Landkreis gekommenen 555 Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und Nordafrika wurden der kleinen Schwarzwaldgemeinde rund 120 Geflüchtete zugewiesen und in den beiden leerstehenden Hotels im Dezember 2022 und im Januar 2023 untergebracht. Diese Zahl entsprach 22 Prozent der im gesamten Landkreis untergebrachtgen Flüchtligne und etwa 6 Prozent der Einwohnerschaft des Kur- und Ferienortes.

Viele Bürger hatten damals Bedenken wegen der Geflüchteten

Bei einer Infoveranstaltung in der Wehratalhalle im Januar 2023 äußerten Einwohner ihre Bedenken wegen der großen Anzahl an Geflüchteten, die in Todtmoos unterkommen sollten. Auch Bürgermeister Marcel Schneider zeigte sich unzufrieden und mahnte gegenüber Landrat Martin Kistler eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge im Kreisgebiet an.

Kistler verwies damals auf die Kapazitätsgrenzen, an die der Landkreis gestoßen sei, auch wegen der zusätzlichen Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine.

Letztlich gab es kaum Probleme im Ort, aber viel Hilfsbereitschaft

Die Ängste und Befürchtungen der Einwohner haben sich nach nunmehr zwei Jahren zum großen Teil nicht bewahrheitet. Das Landratsamt hatte gleich zu Beginn vorgebeugt und zeitweise einen Sicherheitsdienst in die Unterkünfte beordert.

Zahlreiche engagierte Bürger waren zudem unterstützend tätig und boten zum Beispiel Sprachkurse an und halfen bei Behördengängen.

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Etwa 30 Flüchtlinge sollen zunächst in Todtmoos bleiben

Rund 30 Geflüchtete sollen im Rahmen der Anschlussunterbringung in Todtmoos bleiben. Wie Bürgermeister Schneider erklärte, ist dieser Personenkreis im Ort gut integriert.

Die endgültige Prüfung der Anschlussunterbringung erfolge jedoch durch das Landratsamt, so Schneider. Dieses entscheidet auch über den Zeitpunkt der Schließung der beiden Gemeinschaftsunterkünfte, sagte der Bürgermeister.