In Fahrradwege, sichere Ortsdurchfahrten, Schutzstreifen für Radler und eine bessere Ausschilderung werden im Kreisgebiet in den nächsten Jahren über 70 Millionen Euro investiert. Allein für seine Kreisstraßen rechnet der Landkreis mit 18 Millionen Kosten und hofft dabei auf 16 Millionen Fördergelder vom Land. 71 Millionen insgesamt setzt ein Planungsbüro als Kosten für Bund, Land, Kreis und Gemeinden im Kreis Waldshut an; der Großteil soll als Förderzuschuss (bis zu 90 Prozent) aus Stuttgart kommen.

1800 Kilometer Radweg

Landrat Martin Kistler hatte es eilig, das Radverkehrskonzept 2024 für den Bereich der Kreisstraßen vom Kreistag absegnen zu lassen und damit im Wett-streit um die hohen Landeszuschüsse früh am Start zu sein. Fortschritte für den Radverkehr sind nicht immer eine Frage des Geldes: Mal genügt eine neue Wegweisung, der den Zweiradpendler auf eine neue Strecke verweist, manchmal wird eine Radverbindung neu trassiert. Das Radverkehrskonzept betrifft auch Ge-meindestraßen – auf Kosten der Träger, aber kräftig bezuschusst vom Land Baden-Württemberg.

Der Landkreis Waldshut mit einer Längsausdehnung von etwa 50 Kilometern zwischen Wehr und Wutach weist heute bereits, nach dem Konzept 2016, die Gesamtstrecke von 1.427 Kilometern Radwegen aus. Das fortgeschriebene Konzept 2024 geht von 1.844 Kilometern bis zum Jahr 2039 aus. Das liegt auch daran, dass nun auch die zuvor vom Landkreis in einem Radwegeweisungsnetz verzeichneten Strecken und Freizeitrouten im neuen Plan integriert werden.

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Auf den Landkreis-Routen werden noch Lücken geschlossen: Mit 15,5 Millionen Euro werden Wege neu gebaut, mit 2,5 Millionen Euro bestehende Feldwege asphaltiert. Weil sich in acht Jahren auch im Straßen- und Siedlungsbau viel geändert hat, ändern die Planer an 24 Stellen des Radnetzes die Streckenführung – neue Schilder sollen Klarheit schaffen. Eine ausgeschilderte Alternative wird während der „längerfristigen Straßensperrung“ der beliebten Albtalstrecke die Radfahrer hoch über dem Fluss von Hohenfels zum Tiefensteiner Sägewerk führen.

Mit dem erweiterten Angebot für den Radverkehr wird die Kreisverwaltung sofort beginnen, 900.000 Euro stehen beim Landkreis Waldshut dafür dieses Jahr zur Verfügung, auch Restmittel aus den letzten Jahren. Landrat Martin Kistler, so die Ankündigung im Kreisparlament, will seine Hausaufgaben für Radfahrer bis zum Jahr 2028 erledigt haben.

Worum geht es beim Radverkehrskonzept 2024?

Bei den 200 geplanten Maßnahmen geht es um Asphaltierung und Beschilderung von Radverkehrswegen und Fahrradstraßen, deren Neubau, um Piktogramme (aufgemalte Bildzeichen), Querungshilfen, Schutzstreifen inner- und außerorts für Radler, Verbreiterung und Ausbau von örtlichen Radwegen ebenso wie um Radwanderrouten, die über die Kreisgrenzen hinaus vernetzt sind.

Wo wird das meiste Geld verbaut?

Schwerpunkte der staatlichen und kommunalen Radverkehrsverbesserung sind im Kreis Waldshut die Gemarkungen der Stadt Bonndorf mit 10,9 Millionen Euro Investitionen, vor Klettgau (8,4 Mio.), Küssaberg (5,5 Mio.), Waldshut-Tiengen (5,2 Mio.), Weilheim (3,9 Mio.), Bernau (3,2 Mio.), Görwihl (3 Mio.), Ühlingen-Birkendorf (2,9 Mio.), Albbruck (2,6 Mio.), Lottstetten (2,6 Mio.), Häusern (2,4), St. Blasien (2,1 Mio.), Grafenhausen (2 Mio.), Wutach (1,7 Mio.), Stühlingen (1,7 Mio.), Dachsberg (1,6 Mio.), Jestetten (1,6 Mio.), Höchenschwand (1,6 Mio.), Dettighofen (1,5 Mio.), Hohentengen (1,2 Mio.), Wehr (1,2. Mio.), Lauchrin-gen (1,1 Mio.) und Bad Säckingen (1 Million).

Wer bezahlt die Rechnung?

Grundsätzlich sind je nach der Straßenklassifizierung die Träger zuständig, also Bund, Land, Kreis oder die jeweilige Gemeinde. Letztere und der Landkreis dürfen jedoch auf Fördermittel von bis zu 90 Prozent der Kosten (für Radwegneubau, Asphaltierung von Feldwegen und Schutzstreifen) oder auf die Hälfte der Summe für Wegweisung und Markierung als Zuschuss hoffen.