Nach mehreren antisemitischen Vorfällen im Landkreis Waldshut ruft die Evangelische Kirchengemeinde Laufenburg zum Gebet und zum Engagement für Versöhnung auf. Im Evangelischen Kirchenbezirk Hochrhein, dessen Gebiet sich mit dem Landkreis Waldshut deckt, sei es in den vergangenen Wochen an mehreren kirchlichen Einrichtungen zu Sachbeschädigungen mit antisemitischem Hintergrund gekommen, teilt die Kirchengemeinde mit.

Vorfälle in Bad Säckingen, Stühlingen und Wutöschingen

Auf Nachfrage nennt der Laufenburger Pfarrer Michael Born, seit kurzem auch stellvertretender Dekan, drei Vorfälle. In Bad Säckingen wurde eine nach dem Terrorangriff der Hamas am Pfarrhaus angebrachte israelische Flagge mit Eiern beworfen. Im Gegensatz zu diesem Vorfall nicht öffentlich bekannt waren bisher die beiden anderen von Born genannten: In Stühlingen wurde eine vor der evangelischen Kirche gehisste Israel-Flagge abgerissen und bespuckt, in Wutöschingen wurde ein Schaukasten der evangelischen Kirche zerstört, in dem ebenfalls als Zeichen der Solidarität mit dem angegriffenen Land eine Israel-Fahne aufgehängt war, die entwendet wurde.

„Wir beten für die Opfer des Terrors der Hamas und die unschuldige Zivilbevölkerung auf beiden Seiten“

„Wir verurteilen diese Vorfälle scharf und bringen deutlich zum Ausdruck, dass es keinen Raum für Antisemitismus in jeglicher Form geben darf. Wir beten für die Opfer des Terrors der Hamas und für die unschuldige Zivilbevölkerung auf beiden Seiten“, erklärt hierzu der evangelische Kirchengemeinderat Laufenburg.

Kirchengemeinderat ruft zu Spenden für jüdisch-palästinensisches Dorf auf

Auch in dunkler Zeit rufe Gott alle Menschen zu seinem wahren Frieden auf. „Wir setzen uns daher für die gegenseitige Verständigung ein“, so der Kirchengemeinderat weiter. Dazu will er das jüdisch-palästinensische Dorf Neve Shalom/Wahat al-Salam durch die Gottesdienst-Kollekte am Sonntag, 14. Januar 2024, unterstützen und ruft alle Mitbürger zu Spenden auf.