Wer seine Biotonne im Landkreis Waldshut künftig falsch befüllt, erhält ab sofort eine rote Karte: Die Konsequenz: Falsch befüllte Biotonnen werden nicht mehr geleert und bleiben stehen.
Wie erfahren ich, dass ich meine Tonne falsch befüllt habe?
Falsch befüllte Biotonne erhalten eine sogenannte rote Karte. Wie das Landratsamt Waldshut mitteilt, erhält der betroffene Nutze mit dieser roten Karte Informationen zur richtigen Befüllung der Biotonne und zur Entsorgung des mit Störstoffen durchmischten Biomülls.
Was passiert mit der falsch befüllten Biotonne?
Bleibt eine Biotonne ungeleert stehen, hat der betroffene Nutzer laut Eigenbetrieb Abfallwirtschaft zwei Möglichkeiten:
1. Die Störstoffe werden aus der Biotonne aussortiert. Dann stellt der Nutzer die Tonne bei der nächsten turnusmäßigen Biotonnen-Leerung in 14 Tagen wieder zur Abfuhr bereit.
2. Der Nutzer kann die Biotonne in der darauffolgenden Woche bei der Restmüllabfuhr zur Leerung bereitstellen. Für diese Leerung erhebt der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft aber eine Sondergebühr. In diesem Fall kostet die Leerung der Biotonne so viel wie die Leerung einer gleich großen Restmülltonne. Drei Beispiele: 40-Liter-Tonne: 2,47 Euro/Leerung, 60 Liter: 3,51 Euro/Leerung, 80 Liter: 4,15 Euro/Leerung.
Was muss bei der Müllentsorgung künftig beachtet werden?
Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft weist darauf hin, dass durch die neue Regelung in Restmüllwochen künftig immer wieder auch Biotonnen zur Leerung am Straßenrand bereitstehen werden. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Sonderleerung von falsch befüllten Biotonnen. An der Regelabfuhr der Biotonne im wöchentlichen Wechsel mit der Restmüllabfuhr ändere sich jedoch nichts.

Warum gibt es jetzt rote Karten?
Die Auswertung der Bioabfallqualität der Monate Januar bis Dezember 2019 ergab laut Landratsamt, dass der erfasste Bioabfall Störstoffe wie Metall, Plastik, Glas und Restmüll in unterschiedlichen Mengen enthielt. Störstoffe würden Probleme in der Verwertungsanlage und Schäden an Maschinen verursachen und müssen zeit- und kostenaufwendig aus den Bioabfällen aussortiert werden.
Deswegen kommt seit Mitte Februar im Landkreis Waldshut bei der Leerung der Biotonne ein Detektionssystem zum Einsatz und jede Biotonne wird auf ihren Inhalt überprüft. Durch den Einsatz des Detektionssystems werden falsch befüllte Biotonnen erkannt. Der Einsatz sei laut Landratsamt erforderlich, um einen möglichst sortenreinen Bioabfall zu sammeln, da nur ein störstofffreier Bioabfall zu einem hochwertigen Kompost verarbeitet werden kann.
Was geschah bisher?
Das Detektionssystem wurde seit der Einführung im Februar in drei Stufen eingesetzt, für die Bürger gab es grüne, gelbe oder rote Karten. Die gelbe Karte wies in den ersten sechs Wochen auf „Fehlwürfe“ in der Tonne hin und gab Tipps für die richtige Nutzung. Zwei Wochen lang bis nach Ostern bestätigt eine grüne Karte, dass Tonne oder Container richtig befüllt sind. Grün ist eine Lobkarte für „vorbildliche Bioabfalltrennung“, so der Abfallwirtschaftsbetrieb. Seit 27. April ist nun die rote Karte im Einsatz, die dem Nutzer anzeigt, dass Fremdstoffe im Bioabfall sind.
Infos rund um die Biotonne gibt es auf der Homepage des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft www.abfall-landkreis-waldshut.de. Der Kundenservice des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft ist unter Telefon 07751/ 86-5440 oder 86-5432 zu erreichen.