Drei Kandidaten wollen auf den Chefsessel im Erzinger Rathaus: Amtsinhaber Ozan Topcuogullari aus Rechberg, der Lehrer Michael Ehm aus Erzingen und Reiseunternehmer Hubert Behringer aus Erzingen. Vor der Wahl am 10. November 2024 hat der SÜDKURIER die drei Bewerber zum Kandidatenduell gebeten. Vor laufender Kamera mussten sie sich zu Klettgauer Themen positionieren.
Schnelle Entscheidungsfragen für Kandidaten
Zum Start gab es für die drei Bewerber zehn Entscheidungsfragen, die sie spontan und unabhängig voneinander in Einzelrunden beantworten mussten. Bei der ersten Frage, die Markus Baier, Leiter der Redaktion Waldshut-Tiengen, stellte, war sich das Kandidaten-Trio noch sehr einig: Ein Bürgermeister sollte in einer Gemeinde mit vielen Ortsteilen diese alle gleich behandeln. Aber in der Folge gingen die Meinungen teils deutlich auseinander.
Während Amtsinhaber Ozan Topcuogullari der Meinung war, dass die Gemeinde auf den demografischen Wandel und die älter werdende Gesellschaft gut vorbereitet ist, widersprachen Michael Ehm und Hubert Behringer.
Natürlich: Der Auftritt vor der Kamera gehört für keinen der Kandidaten zum beruflichen Alltag. Kleine Versprecher oder Verhaspler aufgrund der Aufregung gehörten dazu. In der Auftaktrunde wirkte Amtsinhaber Ozan Topcuogullari indes nachdenklich, bisweilen auch sehr nervös.
Michael Ehm hingegen trat meinungsstark und sehr selbstbewusst auf. Er musste jedoch auch immer wieder einräumen, dass klare Entscheidungen für die eine oder andere Seite nicht immer einfach möglich seien.
Als Freund der schnellen Antworten erwies sich derweil auch Hubert Behringer, der als Gemeinderat mit vielen der angesprochenen Themen auch inhaltlich vertraut war.
Ozan Topcuogullari will Projekte weiterführen
In der individuellen Fragerunde wirkte Amtsinhaber Topcuogullari vor der Kamera am nervösesten. Seine Antworten wog er sehr genau ab und ließ sich Zeit, um die richtigen Worte zu finden.
Dass er bereits acht Jahre Erfahrung habe und angestoßene Projekte nahtlos weiterführen könne, lautete seine Antwort auf die Frage, warum er der ideale Bürgermeister für Klettgau wäre.

Potenzial für Verbesserungen sieht er vor allem in der Kinderbetreuung. Auf die Frage, was er Positives über seinen Mitbewerber Michael Ehm sagen könnte, antwortete er derweil: „Es steht mir nicht zu, hier eine Aussage zu treffen.“
Michael Ehm will neue Projekte anpacken
Michael Ehm erklärte im Gespräch mit Redaktionsleiter Markus Baier: „Vorteile sehe ich darin, dass ich entsprechend neue Projekte anpacken werde und somit Innovationskraft reinbringe.“

Gefragt nach den positiven Eigenschaften seines Mitbewerbers Hubert Behringer, antwortete Ehm, dass dieser viel Erfahrung im ÖPNV besitze – ein Thema, das auch er selbst im Fall seiner Wahl angehen wolle: „Ich würde, sollte ich Bürgermeister werden, auch darauf hoffen, dass mich Herr Behringer trotzdem unterstützt.“
Hubert Behringer will Wandel vollziehen
Auch Herausforderer Hubert Behringer trat recht souverän vor der Kamera auf. Bürgermeister der Gemeinde Klettgau zu werden, sei für ihn eine Herzensangelegenheit, die er mit Leidenschaft erfüllen werde, betonte er. Dabei wolle er eine Weiterentwicklung vorantreiben: „Es ist mir wichtig, den Wandel zu vollziehen und auch ein bisschen aufs Tempo zu drücken.“

Mit der Abgabe seiner Bewerbung habe er bis kurz vor Toresschluss gewartet, weil vorher einige Dinge hätten geregelt werden mussten. Wenn er etwas Positives über seinen Mitbewerber Ozan Topcuogullari sagen müsste, wäre es Folgendes: „Wir begegnen uns respektvoll und respektieren einander.“
Die Diskussion mit den Kandidaten
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Markus Baier und Melanie Völk, verhielten sich alle drei Kandidaten fair, sachlich und zeigten sich durchaus konstruktiv und lösungsorientiert.
Thematisch drehte sich die Runde um zwei Schwerpunkte: Das bürgerschaftliche Engagement in der Gemeinde, beispielhaft am Pfarrhof Erzingen und der Linde Grießen dargestellt, sowie die medizinische Versorgung und ein fehlendes nutzerfreundliches ÖPNV-Angebot. Dabei spielten sich die Kandidaten zumeist den Ball selbst zu und griffen Argumente und Meinungen des jeweils anderen auf.
Lesen Sie hier mehr über die Diskussionsrunde.
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Bereits im Vorfeld der Bürgermeisterwahl, am Wahltag selbst und nach der Wahl halten wir Sie auf dem Laufenden. Alle Informationen rund um die Bürgermeisterwahl in Klettgau haben wir hier in diesem Artikel für Sie gebündelt: