Sollte die Schweizer SBB die gesamte Hochrheinstrecke übernehmen? Das wollten wir von unseren Leserinnen und Leserinnen wissen und haben um ihre Abstimmung gebeten. Das Ergebnis fällt dabei beeindruckend eindeutig aus: 94 Prozent der Teilnehmer sprechen sich in unserer großen SÜDKURIER-Debatte für die SBB aus.
Das ist eine Auswahl der Gründe unserer Leser
Georg Kuhn: „Die SBB ist in allen Bereichen deutlich besser aufgestellt als die DB! Dies ist Grund genug, den Streckenabschnitt durch die SBB betreiben zu lassen. Die bisherigen Verantwortlichen in Politik und bei der Bahn haben hinlänglich bewiesen, dass sie nicht im Ansatz fähig sind, das Fiasko zu beenden und einen modernen, funktionierenden Dienstleistungsbetrieb zu installieren.“
Uwe Metzner: „Das wäre meines Erachtens eine sehr sinnvolle und eine sehr gute Lösung. Dann hätten wir auch in ganz Südbaden endlich eine Bahn, die pünktlich kommt. Weil unsere DB es einfach nicht schafft wenigstens ein bisschen pünktlich zu sein. Auch weil die SBB einen sehr guten Service bietet und die Qualität der Züge und des Personals einfach besser ist als bei unserer DB. Ich habe in den Schweizer Bahnhöfen noch nie ein Chaos gesehen – im Gegensatz zu unseren Bahnhöfen. Das neueste Beispiel ist das Chaos in Baden-Baden und Rastatt.“
Klaus Hoffarth: „Mit der sprichwörtlichen „Schweizer Gründlichkeit“ könnte es besser werden. Man muss nur ins Wiesental schauen, wo die SBB die Strecke zwischen Basel und Zell vor Jahren übernommen hat. Schöne Züge, zuverlässige Fahrpläne und keine personalbedingten Zugausfälle sprechen für sich. Die Hochrheinstrecke ist derzeit von DB und der Politik grob vernachlässigt. Verspätungen, Zugausfälle ohne Vorwarnung und teilweise abgewirtschaftete Bahnhöfe.“
Sonja Beatrice Eberlin-Proff: „Alleine schon weil bisher zum Schienenersatzverkehr für über 80 Wochen für Abschnitte mit Tunneln keine ansatzweise proaktive Aufklärung zur angedachten Umsetzung erfolgt, gehört der DB Leitung eine rote Karte gezeigt. Mit dem Ziel, den Nahverkehr auch während der Elektrifizierung attraktiv zu gestalten, ist das nämlich keineswegs zu vereinbaren. Viele Pendler überlegen jetzt schon, komplett auf Privat-PKW umzusteigen und werden nach Abschluss der Bauarbeiten kaum daran denken wieder zurückzukommen.“
Und diese Aspekte sprechen dagegen
Thomas Grützmacher: „Die Dysfunktion der Bahn durch ein Engagement der Schweizer Bahn zu beenden, ist sehr blauäugig. Die Frage ist etwas zu eng. Angenommen die SBB bringt die Hochrheinstrecke in Schwung, was ist mit dem Rest?“
Horst Wanners: „Es werden zukünftig die Züge fahren, welche die Schweizer wollen (auch Güterzüge) und wann sie wollen. Der Ausverkauf unserer Heimat geht munter weiter!“
Und was meinen Sie?
Die komplette SBB-Debatte und weitere spannende Debatten gibt‘s bei uns unter www.suedkurier.de/debatten
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