Die Feuerwehr Herrischried wurde um etwa halb sieben am Montagabend in den Einsatz gerufen. Es war der Absturz eines Segelflugzeugs gemeldet worden. Der Flieger wurde zwischen Herrischried und Giersbach in einem Waldstück vermutet. Doch später erwies sich das Ganze glücklicherweise als Übung eines Piloten vom Flugplatz Hütten.
Besorgter Bürger rief die Rettungsdienste
Wie Markus Berger, stellvertretender Gesamtkommandant der Herrischrieder Feuerwehr, auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, sei die Feuerwehr von einem besorgten Herrischrieder Bürger alarmiert worden. Das beobachtete Flugzeuge sei in einem halsbrecherischen Manöver hinter einem Waldstück zwischen Herrischried und Giersbach verschwunden und nicht mehr hochgezogen worden. Auch aus Giersbach habe es danach Meldungen über sehr bodennahe Sichtungen des Flugzeugs gegeben.
Rettungshubschrauber aus der Schweiz hilft bei der Suche
Allerdings wusste keiner über den Verbleib des Flugzeuges etwas näheres. Man ging deshalb von einem Absturz in dem Waldgebiet aus und alarmierte die Luftrettung in nahen schweizerischen Lupfig, um bei der Suche von oben zu helfen. Der Rettungshelikopter von Lion1 kam und überflog in langsamen Schleifen das Waldgebiet. Ohne Erfolg. Mit dem Gemeindealarm waren laut Markus Berger dann alle fünf Ortsabteilungen mit rund 50 Mann im Einsatz, um den Flieger zu finden.
Notlandung bei Giersbach geübt
Zwischenzeitlich erreichte eine interessante Information die Feuerwehr: Zwischen Herrischried und Griesbach gibt es offenbar auf einem freien Feld eine Art Notlandeplatz für die Segler der Luftsportgemeinschaft (LGH) Hütten. Nach Abklärung mit der LGH Hütten ergab sich dann ein völlig neues Bild: Wie der erste Stellvertreter Markus Berger berichtet, habe ein Pilot aus Hütten bei der Wiese den Notlande-Anflug geübt. Offenbar sei der Pilot in einer Art und Weise auf den Außenlandeplatz angeflogen, dass Beobachter von einem Absturz ausgehen mussten. Die Maschine sei dann kurz über dem Boden wieder hochgezogen worden, der Pilot habe außer Sichtweite der Beobachter den Flug zurück nach Hütten angetreten. Normalerweise müssten solche Flugmanöver angemeldet werden, sagte Berger, das sei aber in diesem Fall nicht geschehen.
Erst vor einem Jahr, Ende Juli 2019, passierte auf dem Hotzenwald ein tödliches Unglück mit einem Segelflugzeug. Ein Segelflugschüler stürzte mit seiner Maschine auf der Hennenmatt in Rickenbach ab und kam dabei ums Leben. Klar, dass die Rettungsdienste sensibilisiert sind.