Die europaweiten Wahltrends haben auch vor der Kreistagswahl Waldshut keinen Halt gemacht. Während alle drei Ampelparteien (Grüne, SPD und FDP) auf einen Sitz verzichten müssen, gewinnen CDU, Freie Wähler und AfD Sitze hinzu. Erstgenannte vor allem wegen der sogenannten Ausgleichssitze.
Die Anzahl aller Mandate nimmt zu, weshalb die Sitzzahl im Waldshuter Kreistag von 50 auf 57 aufgestockt wird. Die CDU bleibt mit knapp 38 Prozent aller Wählerstimmen stärkste Partei. Die Christdemokraten entsenden 21 Mandatsträger in den neuen Kreistag, drei mehr als zuvor. Die Freien Wähler legen knapp vier Prozentpunkte auf knapp 23 Prozent zu und erhöhen die Zahl ihrer Kreistags-Sitze von elf auf 13.
Wahlbeteiligung höher als 2019
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei lieferten sich die beiden Parteien Grüne und AfD. Letztendlich war der Vorsprung der Grünen mit 11,66 Prozent gegenüber der AfD mit 11,32 Prozent denkbar knapp und bei der Zahl der Sitze nicht entscheidend: Beide sichern sich damit sieben Mandate. Aber während die Grünen im Gegensatz zur Wahl 2019 in diesem Jahr ein Mandat verlieren, gewinnt die AfD fünf hinzu. Die FDP schafft es mit 5,73 Prozent auf drei Sitze.
Von 131.385 wahlberechtigten Bürgern im Landkreis Waldshut sind 77.653 Menschen wählen gegangen. Die Wahlbeteiligung liegt mit etwas über 59 Prozent zwei Prozentpunkte höher als noch bei der vergangenen Kreistagswahl im Jahr 2019. Rund zweieinhalb Prozent aller abgegebenen Stimmzettel waren dieses Mal ungültig, das entspricht immerhin fast 2000.
Frauenanteil bleibt gleich
Stimmenkönig ist auch in diesem Jahr wieder mit Abstand der Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner (CDU) mit 10.802 Stimmen. Bei der Wahl im Jahr 2019 waren es mit 11.495 sogar noch mehr. Während der Frauenanteil im Waldshuter Kreistag im Jahr 2019 leicht stieg, stagniert er im neuen Kreistag: Es bleibt bei zwölf Mandatsträgerinnen.
Auf der Liste der Freien Wähler im Wahlkreis Waldshut-Tiengen (mit Dogern, Lauchringen und Weilheim) sicherte sich Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Martin Gruner mit Abstand den ersten Platz (8834 Stimmen). Sein Parteikollege und Vorsitzender der Fraktion der Freien Wähler im Kreistag, Harald Würtenberger, schaffte es mit 3826 Stimmen auf Platz zwei und sicherte sich damit ebenfalls einen Platz im Kreistag.
Thater sammelt dieses Mal mehr Stimmen als Denzinger
Neben dem Oberbürgermeister gelang Petra Dorfmeister, erste Beigeordnete der Doppelstadt, mit 5859 Stimmen der Einzug in den Kreistag. Mit diesen beiden Amtsträgern ist die Stadt Waldshut-Tiengen im Kreistag stark vertreten. Dorfmeister belegte auf der Liste der CDU im Wahlkreis Waldshut-Tiengen den vierten Platz.
In Bad Säckingen dürfte Bürgermeister Alexander Guhl (SPD) mit Erleichterung auf das Ergebnis blicken. Mit 3423 Stimmen bleibt er Stimmenkönig im parteiübergreifenden Kandidatenfeld. Im Wahlkreis Wehr (mit Rickenbach) holte sich Wehrs Bürgermeister Michael Thater (Freie Wähler) mit 3224 Stimmen – über 700 mehr als vor fünf Jahren – den ersten Platz. Dahinter folgt der Rickenbacher Andreas Vogt (CDU, 2789 Stimmen). Erst auf Platz drei folgt Thaters Amtsvorgänger Klaus Denzinger, der diesmal 2526 Stimmen holte.
So ist der Kreistag Waldshut künftig besetzt
Das sind die Kreisräte – Teil 1 (CDU und Freie Wähler)
Das sind die Kreisräte – Teil 2 (Grüne, AfD, SPD und FDP)