Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Jochen Stotmeister bereits im Sommer 2019 formal mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die feierliche Übergabe sei pandemiebedingt jedoch erst in diesen Tagen erfolgt, wie das Unternehmen Sto mit Sitz in Stühlingen-Weizen in einer Pressemitteilung schreibt.
Die Verleihung nahm Joachim Burger, Bürgermeister der Stadt Stühlingen, vor. Am 24. November 2022 überreichte er dem früheren Vorstandsvorsitzenden des Dämmstoff- und Farbenherstellers das Verdienstkreuz am Bande im Donaueschinger Öschberghof.
Für die Wirtschaftsministerin ist Jochen Stotmeister ein „Vorzeigeunternehmer“
In ihrem Gratulationsschreiben nennt Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut Jochen Stotmeister einen „Vorzeigeunternehmer“ und „sozial engagierten Bürger“, der der Gesellschaft „große Dienste“ erwiesen habe.
Der heute 69 Jahre alte gebürtige Stühlinger studierte Betriebswirtschaft und übernahm nach acht Jahren Tätigkeit für Sto in den USA 1988 den Vorstandsvorsitz der damaligen Sto AG in Weizen. Das von seinem Vater Fritz Stotmeister gegründete Unternehmen erwirtschaftete der MItteilung zufolge in jenem Jahr mit 925 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 191,5 Millionen Mark (umgerechnet 91,9 Millionen Euro).
In dieser Zeit des Generationenwechsels sei auch das bis heute gültige Leitbild der Sto-Unternehmensgruppe – „Bewusst bauen“ – formuliert worden. „Dieses frühe Bekenntnis zum nachhaltigen und energiesparenden Bauen sollte in den folgenden Jahren üppige Früchte tragen“, schreibt das Unternehmen.
Als sich Jochen Stotmeister nach 27 Jahren 2015 von der aktiven Leitung des Konzerns zurückzog und die Führung des Aufsichtsrats der Sto Management SE übernahm, kam die Gruppe mit 5032 Beschäftigten auf einen Gesamtumsatz von 1,2 Milliarden Euro. Heute arbeiten Sto zufolge etwa 5700 Menschen weltweit für das Unternehmen, dessen Markenzeichen die gelben Eimer sind.
Eintreten für regionale Interessen
Es sei jedoch nicht nur der wirtschaftliche Erfolg gewesen, der den seit 1980 mit Ulrike Stotmeister verheirateten Vater von drei Kindern für die Ehrung empfahl. „Ebenso schwer wog sein beharrliches Eintreten für regionale Interessen wie die Unternehmerinitiative Wirtschaftsraum Deutschland-Schweiz und sein soziales Engagement“, heißt es in der Mitteilung.
Von besonderer Bedeutung dabei sei die von ihm initiierte und 2005 ins Leben gerufene Sto-Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt habe, junge Menschen im Maler- und Stuckateurhandwerk sowie Studierende des Bereichs Bauwesen und Architektur zu unterstützen. Neben der Nachwuchsförderung lege die Stiftung Wert darauf, auch sozial Benachteiligten den Weg in das Berufsleben zu ebnen.
Dass man den von seinen Mitarbeitern salopp „JoSto“ genannten Unternehmer ordentlich habe drängen müssen, die Auszeichnung anzunehmen, beruhe nicht auf falscher Bescheidenheit, sondern sei Ausdruck seiner Überzeugung, dass Erfolg keine Einzelleistung ist, schreibt das Unternehmen.
„Es sind die Menschen bei Sto, die den Unterschied machen“, laute das immer wieder formulierte Credo des Unternehmenslenkers, der in seiner persönlichen Ehrung auch eine Verbeugung vor der Unterstützung durch seine Familie und vor der Leistung der Sto-Mitarbeiter in aller Welt sehe.