Die Firma Sto plant, ihre Firmenzentrale in Weizen zu erweitern. Südlich von der Bundesstraße 314 soll im Gewerbegebiet Wieden ein Innovationszentrum entstehen. In der jüngsten Sitzung des Stühlinger Gemeinderats wurden die Pläne von Ulrich Gisy, Leiter Standortplanung bei Sto, vorgestellt.
Einstimmig wurde den von der Verwaltung vorgelegten Beschlussvorlagen zugestimmt. Damit ist der Weg für eine Änderung des Flächennutzungsplans, die Aufstellung eines Bebauungsplans, die Billigung eines Planentwurfs sowie die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, Behörden und Träger öffentlicher Belange frei.
Neue Entwicklungsmöglichkeiten
Der Hersteller von Farben, Putzen, Lacken, Beschichtungssystemen sowie Wärmedämmverbundsystemen „investiert in die Zukunft und will im Gewerbegebiet Wieden, südlich der Bundesstraße 314, ein neues Innovationszentrum bauen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Die Firma versteht das Projekt als klares Bekenntnis zum Standort Weizen und macht deutlich, dass sie den Standort erhalten und erweitern will. Aus diesem Grunde möchte sie das im Besitz der Firma befindliche Gelände Richtung Wutach gewerblich nutzen. „Eingefasst von zwei Bundesstraßen und mit einem Berg im Rücken sind unseren weiteren Entwicklungsmöglichkeiten am Standort beschränkt. Aus diesem Grund haben wir mit einer Vorstudie die Nutzbarmachung weiterer Flächen geprüft“, erläuterte Gisy dem Gremium.
Baubeginn im Jahr 2024
Das in Planung befindliche Zentrum soll Gebäude für Forschung und Entwicklung sowie Flächen für Prüfeinrichtungen, Anwendungstechnik und neue Businessbereiche umfassen. Das Projekt wird voraussichtlich in mehreren Planungs- und Bauphasen realisiert. Baubeginn soll im Jahr 2024 sein, erläuterte Ulrich Gisy.
Auch die an das Firmengelände angrenzende Bundesstraße soll in dem Zusammenhang erschlossen werden. Die Kreuzung B 314/315 (Abfahrt Richtung Bonndorf) wird erweitert, der Verkehr soll dann mit einer Ampelanlage geregelt werden. Wichtig ist zudem die Berücksichtigung von Ausgleichsflächen. Ein etwa 30 Meter langer Grünstreifen Richtung Wutach sowie eine etwa 2,4 Hektar große Fläche im Süden erfüllen diese Vorgaben zumindest teilweise. Etwa 145.000 Ökopunkte sind allerdings noch außerhalb des bestehenden Geländes zu erbringen.
Innovation ausbauen
Jan Nissen, Vorstand Technik, betont in der Mitteilung des Unternehmens: „Um unseren Innovationsaufgaben auch künftig gerecht werden zu können, brauchen wir hochmoderne Labore, Prüfreinrichtungen und Schulungsräume in Verbindung mit zukunftssicheren, attraktiven Arbeitsplätzen für unsere heutigen und zukünftigen Mitarbeiter. Die geplante Investition ist ein wichtiger Schritt in unserer Firmengeschichte und dient zur Aufrechterhaltung unserer globalen Vision: Technologieführer für die menschliche und nachhaltige Gestaltung gebauter Lebensräume zu sein – und das weltweit.“
Wie Sto weiter mitteilt, sorgen etwa 100 Fachkräfte in Weizen für innovative und nachhaltige Produkte und Systeme. Mehr als 200 Patente wurden nach Firmenangaben angemeldet. „Wir beabsichtigen, unsere Innovationskapazitäten quantitativ und qualitativ zu erhöhen, um die Anforderungen unserer Kunden noch schneller erfüllen zu können. Die Entwicklung von neuen und nachhaltigen Produkten und Systemen, die enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern und die Weiterentwicklung unserer Talente werden dabei Schlüsselerfolgsfaktoren sein“, betont Sébastien Garnier, Leiter Forschung und Entwicklung der Sto-Gruppe.
Die Bauleitplanung und eine Bedarfs-Vorstudie sind weitestgehend abgeschlossen, erklärt das Unternehmen gegenüber dieser Zeitung. Im kommenden Jahr folgen die konkreten Planungen für die Erschließung der Flächen und die Verabschiedung des Flächennutzungsplanes sowie des Bebauungsplanes im Parallelverfahren.